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Initiative „Kultur macht stark“ fördert wissenschaftliche Sammlungen der Universität Hamburg

Initiative „Kultur macht stark“ fördert wissenschaftliche Sammlungen der Universität Hamburg

Im Rahmen der Initiative „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bekommen Kinder die Gelegenheit, die Museen ihrer Stadt intensiv kennenzulernen und selbst Inhalte zu gestalten. Unter den zahlreichen bundesweiten Bewerbungen konnten sich auch zwei wissenschaftliche Sammlungen der Universität Hamburg mit ihren Projekten durchsetzen.

Im Museum für Nutzpflanzen im Loki Schmidt Haus der Universität Hamburg werden von August bis Dezember 2014 mobile Museumsboxen gestaltet. Das Konzept richtet sich an Kinder im Alter zwischen fünf bis neun Jahre, die unter fachkundiger Anleitung Pflanzen, deren Eigenschaften und Bedürfnisse sowie ihre Verwendung unter die Lupe nehmen. Das Museum begegnet dem Nachwuchs dabei abwechselnd mobil vor Ort, also in Schule und Kita, und bei den Besuchen der Kinder im Botanischen Garten in Klein Flottbek.

Die Kleinen erfahren, was Sammeln, Bewahren und Forschen bedeutet und welche Formen der Präsentation es gibt. Anschließend gestalten sie ihre eigene Museumsbox. Die Ergebnisse werden in Schule und Kita präsentiert und anschließend im Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Für das Projekt erhält das Loki Schmidt Haus vom Bundesverband Museumspädagogik 12.000 Euro.

Einen anderen Ansatz verfolgt das Projekt „Herzklopfen – Forschungsreise in die Welt des Körpers“ des Medizinhistorischen Museums Hamburg, das Exponate aus den wissenschaftlichen Sammlungen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf zeigt. Diese Maßnahme richtet sich an Kinder im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren, die bislang nur wenig mit Museen in Kontakt gekommen sind, und wird vom BMBF mit insgesamt 60.000 Euro unterstützt. Ausgewählt wurde das Projekt im Rahmen des Programms „Von uns – für uns! Die Museen unserer Stadt entdeckt!“ des Deutschen Museumsbundes.

„Herzklopfen“, bei dem das Medizinhistorische Museum mit einer Kita sowie einer mit Kindertreffs tätigen Stiftung kooperiert, startet Ende August 2014 und greift auf das sogenannte „Peer-Prinzip“ zurück. Dabei erschließen sich die Kinder unter Anleitung von Fachkräften das Museum und seine Themen, um ihre gesammelten Wissensschätze anschließend an Gleichaltrige weiterzugeben. Dabei dürfen sie sich unterschiedlicher Mittel und Medien bedienen, zum Beispiel Präsentationen oder Führungen. Die Kinder lernen so das Museum und den menschlichen Körper nicht im Monologstil kennen. Stattdessen dürfen sie sich das Museum auf ihrem eigenen Weg erschließen und dabei thematische Schwerpunkte setzen.

Das Medizinhistorische Museum und das Loki Schmidt Haus gehören zum Arbeitskreis der wissenschaftlichen Sammlungen der Universität Hamburg. Die Nutzung und Aufbereitung der wertvollen Bestände für die Lehre – auch außerhalb der Universität – ist ein wichtiges Anliegen der Sammlungen. Die Initiative „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des BMBF fördert von 2013 bis 2017 bundesweit 35 Organisationen und Verbände aus dem Bereich Kultur mit insgesamt rund fünf Millionen Euro. Diese unterstützen wiederum lokale Bündnisse bei der Umsetzung der unterschiedlichen Formate, die sich an Kinder und Jugendliche wenden, die im Elternhaus wenig Zugang zum Thema Kultur haben.

Weitere Informationen und Kontakt

Dr. Petra Schwarz (museum(at)botanik.uni-hamburg.de)
Loki Schmidt Haus – Museum für Nutzpflanzen
Universität Hamburg
Tel.: 040.42816-583

Dr. Victoria Asschenfeldt (v.asschenfeldt(at)uke.de)
Medizinhistorisches Museum Hamburg
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin
Tel.: 040.7410-52308

Veröffentlicht am 19.08.2014