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Sonderausstellung „Arsen und Spitzenforschung. Paul Ehrlich und die Anfänge einer neuen Medizin"

Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité und historisches museum frankfurt
Paul Ehrlich in seinem Arbeitszimmer (c) historisches museum frankfurt

Paul Ehrlich in seinem Arbeitszimmer (c) historisches museum frankfurt

Paul Ehrlich war ein Lebenswissenschaftler par excellence: seine interdisziplinäre Forschung berührte Aspekte der Histologie und Farbenchemie, Pharmakologie, Immunologie und Krebsforschung. Zum 100. Todestag spürt die Ausstellung seinen Arbeiten und Ideen nach und verfolgt seine visionären Gedanken bis in unsere Zeit. Historische Objekte kommen vom Paul-Ehrlich-Institut in Langen, vom Georg-Speyer-Haus in Frankfurt am Main und aus dem New Yorker Rockefeller Archive Center, das den größten Teil von Ehrlichs Nachlass bewahrt.

Die Ausstellung stellt Ehrlichs Leistungen in den Kontext seiner Zeit. Die aufblühende Teerfarbenindustrie versorgte ihn mit den notwendigen Reagenzien, in rascher Folge entdeckte Krankheitserreger gaben seiner therapeutischen Forschung ein Ziel. Als Jude bekam Ehrlich im Deutschen Kaiserreich die zunehmende antisemitische Stimmung zu spüren. Erst im letzten Lebensjahr hat sich seine Hoffnung auf eine ordentliche Professur an der neu gegründeten Frankfurter Universität erfüllt.

Hinter dem wissenschaftlichen Werk, das im Zentrum dieser Ausstellung steht, scheint immer wieder auch Ehrlichs Charakter auf: als hoch präsenter Chef, talentierter Netzwerker, streitbarer Kollege, aber auch als gefühlvoll Liebender oder Freund von guten Zigarren und Kriminalgeschichten. Gemäß seiner Überzeugung „möglichste Genauigkeit und Ausdehnung der Versuche, möglichst wenig Schätzung“ ging Ehrlich den Dingen auf den Grund und wurde damit um 1900 zu einem der Schrittmacher einer neuen Medizin.

Orte
Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité
Charitéplatz 1 (ehemals: Schumannstraße 20/21), 10117 Berlin 

historisches museum frankfurt
Fahrtor 2 (Römerberg), 60311 Frankfurt am Main

Dauer der Ausstellung
Berlin: 15. 4. 2015 – 27. 9. 2015 
Frankfurt am Main: 29. 10. 2015 – 3. 4. 2016 

Öffnungszeiten
Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité: Di, Do, Fr, So: 10 – 17 Uhr, Mi und Sa: 10 – 19 Uhr
historisches museum frankfurt: Di – So: 10 – 17 Uhr, Mi: 10 – 21 Uhr

Veröffentlicht am 08.04.2015 von Prof. Dr. Thomas Schnalke · thomas.schnalke(at)charite.de