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Postdoc-Mitarbeiter_in im Graduiertenkolleg „Wissen Ausstellen“

Universität Göttingen

Im Rahmen des von der VolkswagenStiftung geförderten Graduiertenkollegs „Wissen Ausstellen“ ist voraussichtlich zum 01.10.2018 an der Georg-August-Universität die Stelle einer/eines Postdoc-Mitarbeiterin/Postdoc-Mitarbeiters zu besetzen. Die Besonderheit des Kollegs liegt in der Verknüpfung von Theorie und Praxis, mit der ein neuer Weg in der geisteswissenschaftlichen Förderung eingeschlagen wird. Hierzu ermöglicht die insgesamt vier Jahre dauernde Förderung neben der historischen Forschung die Kooperation mit sieben ausgesuchten Museen. Der/Die Postdoc-Mitarbeiter/in wird inhaltlich und organisatorisch an dem Projekt mitarbeiten. Der fachliche Hintergrund des/r Bewerber/in kann in den Fächern Geschichte, Kulturanthropologie/ Europäische Ethnologie, Osteuropäische Geschichte, Ethnologie, Skandinavistik, Kunstgeschichte und Ethik/ Geschichte der Medizin oder einem benachbarten kultur- bzw. sozialwissenschaftlichen Fach liegen.

Im Fokus des Kollegs stehen Ausstellungen als Orte, an denen seit Mitte des 20. Jahrhunderts gesellschaftlich verfügbares Wissen aufgenommen, verhandelt, verändert und vermittelt wird. Ausstellungen werden als Deutungsinstanzen verstanden, die Sinnbezüge schaffen und der kulturellen und gesellschaftlichen Selbstvergewisserung dienen. Damit spielen sie eine entscheidende Rolle im Prozess der Generierung und Verhandlung von Wissen in wissensbasierten Gesellschaften. Das Promotionskolleg zielt darauf, das interdependente Feld zwischen Wissen und Ausstellen in sieben verschiedenen, thematischen Schwerpunkten zu untersuchen und ihre Beziehung mit wissenshistorischen und kulturwissenschaftlichen Methoden zu analysieren. Die zentralen Fragen hierbei sind: Welches Wissen wird in und über Ausstellungen erzeugt? Wie reagieren Ausstellungsmacher/ innen auf grundlegende Umbrüche in relevanten Wissensfeldern? Und umgekehrt: Inwieweit wird das Wissen der Ausstellungen wieder Teil eines akademischen oder gesellschaftlichen Diskurses?

Um der Komplexität des Zustandekommens und der Wirkung von Ausstellungen als Wissensorten gerecht zu werden, sieht die Ausbildung im Kolleg für die Promovierenden ein Praxisjahr an einem von sieben kooperierenden Museen vor.

Die Aufgaben der/des Postdoc-Mitarbeiters/in bestehen zu gleichen Teilen aus der Bearbeitung eines eigenen Forschungsprojekts und der organisatorischen Mitarbeit am Promotionsprogramm. Das Forschungsprojekt soll im Bereich der Ausstellungsgeschichte angesiedelt sein und die Grundlage für eine Monografie bilden. Zu den organisatorischen Aufgaben gehören die inhaltliche und methodische Unterstützung der Doktorand/innen sowie die Mitwirkung an den regelmäßigen Kolloquien und Workshops. Durch die übergreifende Perspektive der/des Postdoc-Mitarbeiters/in sollen allgemeine Entwicklungstendenzen einer Wissensgeschichte des Ausstellens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts herausgearbeitet werden. Hierzu konzipiert der/ die Postdoc-Mitarbeiter/in zusammen mit den Doktorand/innen eine internationale Tagung und macht die Ergebnisse in einem Tagungsband zugänglich.

Arbeitsort ist die Georg-August-Universität Göttingen; im zweiten Jahr der Förderzeit finden Workshops an den kooperierenden Museen statt.

Einstellungsvoraussetzung ist ein sehr gut abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium und eine abgeschlossene Promotion in einem der genannten oder verwandten Fächer. Kuratorische Erfahrung, Lehrerfahrung und Begeisterung für Wissenschafts- und Ausstellungsgeschichte sowie für museumstheoretische Diskurse sollte deutlich werden. Bewerbungen sind in deutscher und in englischer Sprache willkommen (unter Angabe des jeweiligen Sprachniveaus).

Wir bieten eine intensive Betreuung aller Graduierten in einem auf sie zugeschnittenen wissenschaftlichen Qualifikationsprogramm und einer leistungsförderlichen Atmosphäre. Die Universität Göttingen hat sich der Erforschung ihrer eigenen wissenschaftlichen Sammlungen und Ausstellungen besonders verschrieben, fördert gezielt Sammlungs- und Ausstellungsinitiativen und bietet ihnen deshalb ein lebhaftes und anregendes wissenschaftliches Umfeld für Ihre Arbeit.

Die Universität Göttingen strebt in den Bereichen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, eine Erhöhung des Frauenanteils an und fordert daher qualifizierte Frauen nachdrücklich zur Bewerbung auf. Sie versteht sich als familienfreundliche Hochschule und fördert die Vereinbarkeit von Wissenschaft/Beruf und Familie. Die Universität hat sich zum Ziel gesetzt, mehr schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. Bewerbungen Schwerbehinderter erhalten bei gleicher Qualifikation den Vorzug.

Bewerbungen sollten die Beschreibung der Motivation im Anschreiben, eine Arbeitsprobe (Ausschnitt aus der Dissertation, max. 15 Seiten), einen tabellarischen Lebenslauf, Publikationsliste, Arbeitszeugnisse, Zeugnisse aller akademischen Abschlüsse sowie Nennung zweier Hochschullehrer/innen enthalten, die um Empfehlungsschreiben gebeten werden können.

Bitte reichen Sie Ihre Bewerbung in einem Dokument zusammengefasst bis zum 30.04.2018 über das Bewerbungsportal ein. Die Bewerbungsgespräche finden voraussichtlich Anfang Juli statt.

Rückfragen richten Sie bitte an Frau Prof. Dr. Margarete Vöhringer.

Portal „Wissenschaftliche Sammlungen“

Georg-August-Universität Göttingen
Veröffentlicht am 21.03.2018