Termine

Vorlesungsreihe, Vortrag

Monika Mommertz: „Der Philosoph als Held. Aspekte der Heroisierung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der Vormoderne und der sogenannten „wissenschaftlichen Revolution“”

im Rahmen der Ausstellung „on/off. Vom Nobelpreis und den Grenzen der Wissenschaft” in Göttingen

23. February 2017 18.15 Uhr
Tagungs- und Veranstaltungshaus Alte Mensa, Wilhelmsplatz 3, 37073 Göttingen, Taberna

Monika Mommertz, Geschichte der Frühen Neuzeit, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Das Ideal vom Geisteshelden oder vom Wissenschaftler als (Anti-)Helden hat eine bis in die Antike und weiter zurück reichende Geschichte. Bereits damals entwickelte man Grundlagen einer später verchristlichten Anthropologie und (Natur-)philosophie, für die das Heroische zum unverzichtbaren Moment der Wissenssuche, aber auch zu einem wichtigen Aspekt der Vorgehensweisen, der Gegenstände und Ziele von Wissenschaft gehörte.

In Rezeptionen des Mittelalters und der Renaissance lassen sich die Spuren dieser Überlieferung festmachen. Sie wurden in der sogenannten „wissenschaftlichen Revolution“ für neue Begründungszusammenhänge genutzt, unter anderem gegenüber Ansprüchen nicht gelehrter Wissensträgerinnen und Wissensträger. Wer sich auf die zum Teil verblüffende „Fremdheit“ vergangener Vorstellungen vom „Wissenshelden“ einlässt, entdeckt faszinierende, tief in das jeweilige Verständnis von Natur, Wissenschaft und Gesellschaft eingewobene Aspekte eines bis heute nachwirkenden Interpretaments.

Veröffentlicht am 07.12.2016