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Provenienzforschung in der außereuropäischen Sammlung der Universitätsmedizin Rostock

Deut­sches Zen­trum Kul­tur­gut­ver­lus­te fördert Projekt
Provenienzforschung in der außereuropäischen Sammlung der Universitätsmedizin Rostock

Um die Pro­ve­ni­enz von Ob­jek­ten aus ko­lo­nia­len Kon­tex­ten in deut­schen Ein­rich­tun­gen zu klä­ren, hat der Vor­stand des Deut­schen Zen­trums Kul­tur­gut­ver­lus­te in Mag­de­burg auf Emp­feh­lung sei­nes För­der­bei­rats in der ers­ten An­trags­run­de 2020 fünf neu­en For­schungs­an­trä­gen von Mu­se­en und Uni­ver­si­tä­ten zu­ge­stimmt und da­für ins­ge­samt zu­nächst 653.200 Eu­ro För­der­geld be­wil­ligt.

Großes Ge­wicht hat nach wie vor die Klä­rung der Her­kunft von mensch­li­chen Über­res­ten. Das In­sti­tut für Ana­to­mie und der Ar­beits­be­reich Ge­schich­te der Me­di­zin der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Ro­stock neh­men ei­ne Samm­lung mensch­li­cher Über­res­te un­ter die Lu­pe, die zum Teil aus ehe­ma­li­gen Ko­lo­ni­en stam­men. Vor rund hun­dert Jah­ren hat­te der Me­di­zi­ner Fried­rich Mer­kel ei­ne „Ras­sen­schä­del­samm­lung“ be­grün­det. Das Pro­jekt „Provenienzforschung in der außereuropäischen Sammlung der Universitätsmedizin“ in Ro­stock soll nicht nur der wis­sen­schaft­li­chen Auf­ar­bei­tung die­nen, son­dern auch ei­ne Grund­la­ge schaf­fen, um mit den Her­kunfts­ge­sell­schaf­ten in Dia­log über mög­li­che Rück­ga­ben zu tre­ten. Es soll die Herkunft von insgesamt 40 menschlichen Schädeln, 14 Gipsabgüssen, einer Hockmumie und eines Keramikschädels wissenschaftlich aufgearbeitet und eine Kontaktaufnahme mit den Herkunftsgesellschaften ermöglicht werden.

Veröffentlicht am 16.06.2020