Termine

Konferenz/Tagung/Workshop

Gothaer Sommerschule 2019 „Naturschönheiten – Natur darstellen und ausstellen“

Sammlungs- und Forschungsverbund Gotha

9. - 13. September 2019
Gotha

Gothaer Sommerschule 2019 „Naturschönheiten – Natur darstellen und ausstellen“

Der Wissenschaftsstandort Gotha bietet mit seinen reichen archivalischen, bibliothekarischen und musealen Beständen ein einzigartiges Forschungsumfeld für die historischen Kulturwissenschaften. Die im Sammlungs- und Forschungsverbund Gotha zusammengeschlossenen Institutionen (Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt, Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt, Stiftung Schloss Friedenstein Gotha) laden im Rahmen ihrer Sommerschule fortgeschrittene Studierende (Staatsexamens- und Masterkandidat*innen), Promovierende und Postdoktorand*innen dazu ein, von 9. bis 13. September 2019 die hochrangigen Gothaer Sammlungen kennenzulernen und an ihrem Beispiel aktuelle Fragen der sammlungsbezogenen Forschung zu diskutieren.

Die Sommerschule führt die Teilnehmer*innen an Themen und Methoden der neuzeitlichen Wissens- und Kulturgeschichte sowie an die Arbeitsgebiete sammlungshaltender Institutionen heran. In Praxiseinheiten arbeiten die Teilnehmer*innen unter Anleitung der wissenschaftlichen Sammlungsbetreuer*innen mit ausgewählten Beständen der reichhaltigen Gothaer Sammlungen. Selbständig erschließen die Teilnehmer*innen ein sammlungsbezogenes Thema, das sie am letzten Tag der Summerschool in einer Projektpräsentation vorstellen.

2019 steht die Gothaer Sommerschule unter dem Titel „Naturschönheiten – Natur darstellen und ausstellen“. Sie ist Teil des diesjährigen Themenschwerpunkts „Naturschönheiten. Verbindungen von Kunst und Natur“. Verbindungen von Kunst und Natur prägen die Gothaer Sammlungen seit ihrer Entstehung. Wie alle frühneuzeitlichen Kunst- und Wunderkammern beinhaltete auch die um 1650 eingerichtete Gothaer Kunstkammer zahlreiche Objekte, in denen sich die Bewunderung, Kenntnis und Beherrschung der Natur widerspiegelte. Seit dem 18. Jahrhundert wurden eigenständige Naturaliensammlungen angelegt; zugleich förderte das Gothaer Herzogshaus gezielt die gelehrte Beschäftigung mit der Natur.

Das vertiefte Verständnis natürlicher Phänomene ging dabei stets mit ihrer Ästhetisierung einher. Nautilusgehäuse wurden kunstvoll graviert, gepresste Pflanzen wurden sorgfältig arrangiert, farbige Steine wurden geschnitten und poliert, Erd- und Himmelskarten wurden ansprechend illustriert. In jedes einzelne dieser Objekte war und ist die menschliche Aneignung von Natur eingeschrieben. Insofern bieten die Gothaer Sammlungen nicht nur einen reichen Fundus, um Verbindungen von Kunst und Natur zu historisieren, sondern sie erlauben es auch, das existentielle Verhältnis der Menschen zu der sie umgebenden Natur in seiner Bedeutung für die Gegenwart zu reflektieren.

Die Sommerschule richtet sich an Master- und Staatsexamenskandiat*innen, Doktorand*innen und Postdoktorand*innen aus den historischen Kulturwissenschaften (bes. Geschichte, Kunstgeschichte, Wissenschaftsgeschichte), die ein dem Thema der Sommerschule entsprechendes Forschungsprojekt durchführen oder vorbereiten.

Die Bewerbungsfrist des Call for Papers ist der 15. Juni 2019.

Veröffentlicht am 07.05.2019