Termine

Vortrag

Michael Markert: „Die Herkunft der Präparate menschlicher Embryonen und Feten in der Humanembryologischen Dokumentationssammlung Blechschmidt, 1942 bis 1974“

Abschlussvortrag

22. March 2019 14.00 Uhr
Großen Hörsaal des Zentrums Anatomie, Kreuzbergring 36, Göttingen

Seit August 2017 forscht Dr. Michael Markert zur Herkunft der über 400 Schnittserien menschlicher Embryonen und Feten in der „Humanembryologischen Dokumentationssammlung Blechschmidt“. Im Rahmen eines internationalen Symposiums am Freitag, 22. März 2019, stellt der Wissenschaftshistoriker die Ergebnisse seiner Forschung vor. Die deutschsprachige Veranstaltung richtet sich auch an eine interessierte Öffentlichkeit und findet von 14 bis 16.30 Uhr im Großen Hörsaal des Zentrums Anatomie, Kreuzbergring 36, statt.

Prof. Dr. Erich Blechschmidt leitete von 1942 bis 1974 das Anatomische Institut in Göttingen. In seinen Publikationen machte der Mediziner kaum Angaben über Herkunft und Gewinnung der embryonalen und fetalen Präparate, die seiner Forschung und Lehre zugrunde lagen. Dies wirft grundlegende ethische Fragen auf – insbesondere für die ersten Jahre seiner Göttinger Tätigkeit während des Nationalsozialismus. Markert wird bis zum Ende seines Forschungsprojektes im Juli 2019 eine umfassende Dokumentation der Präparate, ihrer Gewinnung, Integration in die Sammlung und nicht zuletzt ihrer Nutzung erstellen. Auf dem Symposium werden die zentralen Ergebnisse der Recherchen schon jetzt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 

Um die Arbeit des Anatomen Blechschmidt in der jungen Bundesrepublik Deutschland in den historischen Kontext einordnen zu können, gibt die Medizinhistorikerin Prof. Dr. Sabine Hildebrandt (Harvard Medical School) einführend einen Einblick in die Geschichte der Anatomie im Nationalsozialismus und deren Kontinuitäten. Die Direktorin der Zentralen Kustodie, Dr. Marie Luisa Allemeyer, und der Direktor der Abteilung Anatomie und Embryologie, Prof. Dr. Christoph Viebahn, eröffnen das Symposium. Finanziert wird das Projekt durch die Universitätsmedizin Göttingen, das Zentrum Anatomie und die Zentrale Kustodie der Universität Göttingen. 

Veröffentlicht am 12.02.2019 von Dr. Michael Markert · markert(at)kustodie.uni-goettingen.de