September 2014

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Damen und Herren,

die Sommerpause ist vorbei und wir starten gut erholt und voller Elan in das Wintersemester. Von der Sammlungstagung in Tübingen konnten wir interessante Anregungen und wichtige Impulse für unsere Arbeit mitnehmen. Besonders gefreut haben wir uns über das positive Feedback zu unserem Portal „Wissenschaftliche Sammlungen digital“, über das seit Juli auch erste Objekte recherchierbar sind. Einen Bericht zur Sammlungstagung sowie ausführliche Informationen zum Portal finden Sie in diesem Newsletter.

Es grüßt Sie herzlich
Ihr Team der Koordinierungsstelle

Aus der Koordinierungsstelle

„Wissenschaftliche Sammlungen digital“: Objekte

Das Portal Wissenschaftliche Sammlungen digital hat einen wichtigen Meilenstein erreicht: es präsentiert neben Informationen zu Sammlungen, Personen und Aktivitäten nun auch Objekte aus den Universitätssammlungen mit ihren Metadaten und Digitalisaten. Detailseiten zu den Objekten enthalten möglichst hoch aufgelöste Objektansichten, Lizenz- und Urheberinformationen sowie – wenn vorhanden – Links zu den Originaldigitalisaten. Zusätzlich wird darüber informiert, wo der Originaldatensatz zu finden ist, zu welcher Sammlung das Objekt gehört und in welchen Projekten es erschlossen oder genutzt wurde.

Noch ist der derzeitige Bestand an Objekten überschaubar. Wir laden alle Universitätssammlungen herzlich ein, ihre Objekte dort zu präsentieren und so ihre Sichtbarkeit und Nutzbarkeit für Forschung und Lehre zu erhöhen. Die notwendigen Arbeiten bei der Aufbereitung der Metadaten übernimmt die Koordinierungsstelle. In den nächsten Monaten werden wir weiter am Portal feilen und zudem in der Lage sein, den Transfer von Objektdaten in überregionale Nachweissysteme wie die Deutsche Digitale Bibliothek durchzuführen.

Aus den Sammlungen

Bericht der 6. Sammlungstagung in Tübingen

Unter dem Motto „JUNG+NEU. Die Zukunft der Universitätssammlungen“ fand im Juli die diesjährige Jahrestagung zu universitären Forschungs- und Lehrsammlungen statt. Der Einladung des Museums der Universität Tübingen MUT waren weit über 100 Teilnehmer/innen gefolgt. Gemeinsam sollte erörtert werden, wie universitäre Sammlungen verstärkt für die Forschung genutzt, in die Lehre eingebunden und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können.

Das Programm umfasste neben Erfahrungsberichten aus den Sammlungen und Vorträgen zu museumsbezogenen Themen auch Berichte aus der Koordinierungsstelle und der Arbeitsgruppe des BMBF. Im Rahmen eines Arbeitsplenums wurden aktuelle praktische Fragen, unter anderem zum Urherberrecht, zu Eigentumsverhältnissen und zur zentralen Koordinierung von Sammlungen intensiv diskutiert. Das umfangreiche Rahmenprogramm mit Führungen durch die Tübinger Sammlungen, Ausstellungsbesuchen und weiteren gemeinsamen Aktivitäten bot darüber hinaus wertvolle Möglichkeiten zum Austausch und zur Vernetzung.

Einen herzlichen Dank an Prof. Ernst Seidl und sein Team vom MUT für diese schöne Tagung! Die nächste Sammlungstagung findet vom 17. bis 19. September 2015 in Freiberg und Dresden statt und wird gemeinsam von der TU Dresden, der TU Bergakademie Freiberg und der Gesellschaft für Universitätssammlungen e.V. ausgerichtet.

(Foto: Hanna Diedrichs gen. Thormann / MUT)

Sammlungsplattform der Goethe-Uni Frankfurt online

Die Onlineplattform Sammlungen der Uni Frankfurt präsentiert erstmals die vielfältigen Objektbestände der über 40 akademischen Sammlungen und stellt einzelne ausgewählte Objekte anhand von Objekterzählungen vor. Eine systematische Übersicht über die Sammlungen sowie Steckbriefe listen grundlegende Eckdaten zu deren Beständen auf.

Die Plattform ist auf ständige Erweiterung angelegt und bietet die Möglichkeit, fortlaufend neue Lehr- und Forschungsprojekte einzubinden und neue Formate zu entwickeln. Sie basiert auf Recherchen, die im Rahmen von Lehrveranstaltungen der Studiengruppe „sammeln, ordnen, darstellen“ am Forschungszentrum für historische Geisteswissenschaften durchgeführt wurden.

Sammlungsordnungen der TU Bergakademie Freiberg und der Humboldt-Universität zu Berlin verabschiedet

Das Rektorat der TU Bergakademie Freiberg hat eine Ordnung für seine Sammlungen beschlossen. Darin werden der Umgang mit dem Sammlungsbestand der Universität festgelegt und ein besserer Schutz der Objekte gewährleistet. Zum Sammlungsbeauftragten der Universität wurde der Leiter der Kustodie Dr. Jörg Zaun bestellt. Die Sammlungsordnung regelt neben der Frage der Zuständigkeit für die Sammlungen auch die Aufgaben der Sammlungsleiter/innen und des Sammlungsbeauftragten.

Die Humboldt-Universität zu Berlin hat ebenfalls eine Sammlungsordnung erhalten. Mit dem Papier verpflichtet sich die Universität, für den besonderen Schutz und die dauerhafte Pflege der Sammlungen zu sorgen und die Schaffung hinreichender Voraussetzungen für deren Nutzung zu gewährleisten. Darüber hinaus wird in der Ordnung unter anderem die Einrichtung eines Sammlungsrates angeregt, der sich aus Vertreter/innen der Sammlungen sowie dem/der Sammlungsbeauftragten zusammensetzt und der die Universitätsleitung in Fragen der Fortentwicklung der Sammlungen unterstützt.

Deutsches Volksliedarchiv wird zum Zentrum für populäre Kultur und Musik an der Universität Freiburg

Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg hat das neue Zentrum für populäre Kultur und Musik (ZPMK) eingerichtet. Es beherbergt unter anderem Tonaufzeichnungen und Tonträger, darunter 20.000 Singles mit populärer Musik ab 1950, 14.000 Gedichte und 3.000 Lieder aus dem Ersten Weltkrieg, die Sammlung „Deutsches Musicalarchiv“ sowie Liedflugblätter und -schriften aus dem 15. bis 20. Jahrhundert.

Das Zentrum ist aus dem Deutschen Volksliedarchiv hervorgegangen, einer renommierten Forschungs- und Dokumentationseinrichtung Baden-Württembergs. Durch die Integration in die Universität wird das Profil erhalten, ausgebaut und erweitert. Darüber hinaus ist das Zentrum in der universitären Lehre verankert.

Olaf Breidbach (1957 – 2014)

Prof. Dr. Dr. Olaf Breidbach, Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Direktor des Museums Ernst-Haeckel-Haus und Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte der Naturwissenschaften ist am 22. Juli nach schwerer Krankheit verstorben. Der Biologe, Philosoph und Wissenschaftshistoriker verstand es auf ganz besondere Weise, natur- und geisteswissenschaftliche Perspektiven miteinander zu verbinden. Sein leidenschaftliches Engagement für die experimentelle Wissenschaftsgeschichte und sein Wissen über Dinge wird dem Netzwerk Universitätssammlungen fehlen.

Aus der Förderlandschaft

Initiative „Kultur macht stark“ fördert wissenschaftliche Sammlungen der Universität Hamburg

Im Rahmen der Initiative „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ erhalten zwei wissenschaftliche Sammlungen der Universität Hamburg Fördermittel des BMBF. Im Museum für Nutzpflanzen des Loki Schmidt Hauses können Kinder unter fachkundiger Anleitung Pflanzen, deren Eigenschaften und Bedürfnisse sowie ihre Verwendung unter die Lupe nehmen und anschließend eigene Museumsboxen gestalten. Das Projekt „Herzklopfen – Forschungsreise in die Welt des Körpers“ des Medizinhistorischen Museums Hamburg bietet Kindern die Möglichkeit, unter Anleitung das Museum und seine Themen zu erschließen und die so gesammelten Wissensschätze anschließend an Gleichaltrige weiterzugeben.

Mit der Initiative fördert das BMBF noch bis 2017 bundesweit Organisationen und Verbände aus dem Bereich Kultur. Diese unterstützen wiederum lokale Projekte, die sich an Kinder und Jugendliche wenden, die im Elternhaus nur wenig Zugang zum Thema Kultur haben.

Weitere aktuelle Informationen unserer Website

Termine

  • 24. – 26. September 2014: Scholars‘ Monuments. Historical Meaning and Cultural Significancen – Internationale Tagung am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien
  • 1./2. Oktober 2014: Präparate menschlicher Herkunft in universitären Sammlungen – Workshop des Karl-Sudhoff-Instituts und des Instituts für Anatomie der Universität Leipzig
  • 13. – 23. November 2014: Auf Humboldts Spuren – 5. Kartenwochen der Sammlung Perthes Gotha
  • 12. – 14. November 2014: Das Museum von Babel – Wissen und Wissensvermittlung in der digitalen Gesellschaft – Fachkonferenz der Leibniz-Gemeinschaft in Frankfurt am Main

Diese und weitere Termine finden Sie in unserem Newsticker.

Publikationen

  • Das materielle Modell. Objektgeschichten aus der wissenschaftlichen Praxis – David Ludwig, Cornelia Weber, Oliver Zauzig (Hg.)
  • Die Sammlungen der Universität Erlangen-Nürnberg – Udo Andraschke / FAU Erlangen-Nürnberg (Hg.)
  • Der Wissenschaftler als Sammler – Vier Beiträge zu universitären Sammlungen, Forschung Frankfurt, 1.2014
  • Minimum Requirements for Preservation and Access of Recent Heritage of Science – Universeum Working Group on Recent Heritage of Science (Ed.)

Diese und weitere Publikationen finden Sie in unserem Newsticker.

Ausstellungen

  • Aufmacher. Titelstorys deutscher Zeitschriften – Sonderausstellung im Museum der Universität Tübingen MUT, noch bis 28. September 2014
  • Durchs wilde Kurdistan… Carl Haussknechts Forschungsreisen in den Orient – Jubiläumsausstellung im Spengler-Museum Sangerhausen, noch bis 12. Oktober 2014
  • Diesseits-Jenseits-Abseits: Bestattungsrituale weltweit – Studentisches Ausstellungsprojekt des Museums der Universität Tübingen MUT in Kooperation mit dem Linden-Museum Stuttgart, noch bis 19. Oktober 2014
  • Kopiert – Gefälscht – Verkitscht. Altägypten neu – Studentisches Ausstellungsprojekt im Rahmen der Leipziger Sammlungsinitiative, noch bis 12. November 2014
  • Kopfarbeit. Videoperformances von Eva Wandeler – Interventionsausstellung des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZfL) im Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité (BMM), noch bis 11. Januar 2015

Diese und weitere Ausstellungsankündigungen finden Sie in unserem Newsticker.

Stellenangebote

  • W3-Professur für Klassische Archäologie und Leiter/in des Archäologischen Museums – Universität Münster

Diese und weitere Stellenangebote finden Sie in unserem Newsticker.