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Ausstellung „Feedback: Art, Africa and the 1980s“

Iwalewahaus der Universität Bayreuth
Theo Eshetu, Till Death Us Do Part, 1982-87, 20-Schirm Videowand-Installation. Photo: Theo Eshetu

Theo Eshetu, Till Death Us Do Part, 1982-87, 20-Schirm Videowand-Installation. Photo: Theo Eshetu

Noch bis 30. September 2018 ist im Iwalewahaus der Universität Bayreuth die Ausstellung „Feedback: Art, Africa and the 1980s“ zu sehen. Sie entwickelt aus historischen und zeitgenössischen Perspektiven ein Bild der 1980er Jahre in Afrika. Künstlerische Visionen von damals und heute werfen ein Licht auf soziale, politische und wirtschaftliche Realitäten in diesem bewegten und bewegenden Jahrzehnt.
Die 1980er Jahre in Afrika waren geprägt von Protesten, Bürgerkriegen, Staatsstreichen, Diktaturen und Hungersnöten. Wirtschaftliche und politische Experimente hatten nicht selten katastrophale soziale Folgen, vielerorts machte sich eine Endzeitstimmung breit. Zahlreiche afrikanische Länder wurden zum Spielball für Konflikte, die ihre Wurzeln im Kalten Krieg hatten. Gleichzeitig ist in diesem Jahrzehnt aber auch eine kulturelle Mobilisierung zu beobachten: Künstlerinnen und Künstler begannen, sich mit den Verfehlungen postkolonialer Staaten auseinanderzusetzen. Globalisierung, internationale Mobilität und die zunehmende Urbanisierung wurden kritisch reflektiert, neue Utopien tauchten auf. Der Lebensalltag der Menschen entwickelte sich zu einem wichtiges Sujet künstlerischer Arbeiten. Die Ausstellung setzt sich daher mit der Frage auseinander: Wie kann eine Geschichte postkolonialer afrikanischer Kunst erzählt werden, in der die 1980er Jahre eine zentrale Rolle spielen? Wie lässt sich diese Dekade als Bindeglied zwischen der postkolonialen Moderne der 1960er und 1970er Jahre und der Dynamik zeitgenössischer Kunst der 1990er Jahre verstehen?

Der Schwerpunkt von „Feedback: Art, Africa and the 1980s“ liegt auf künstlerischen Entwicklungen in Nigeria, Senegal, D.R. Kongo, Südafrika und Kenia. Zugleich reflektiert das 1981 gegründete Iwalewahaus in dieser Ausstellung auch seine eigene Geschichte: In den 1980er Jahren war es weltweit eine der wenigen Institutionen, die sich der modernen und zeitgenössischen afrikanischen Kunst widmete.

Die neue Ausstellung wird von Ugochukwu-Smooth C. Nzewi vom Cleveland Museum of Art in Cleveland/Ohio kuratiert. Der aus Nigeria stammende Kurator war 2014 Teil des Kuratoren-Teams der Dakar Biennale, einer der wichtigsten internationalen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, und begleitet das Iwalewahaus bei seiner Forschung zur afrikanischen Moderne. Einige Ausstellungsstücke hat die Makerere Art Gallery in Kampala/Uganda, eine der bedeutendsten institutionellen Kunstsammlungen Afrikas, bereitgestellt. Auch der Videokünstler Theo Eshetu ist beteiligt, der 2016 auf der documenta in Kassel mit Reflexionen über globale und nationale Identität auf internationale Aufmerksamkeit stieß.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Weltkulturen Museum in Frankfurt am Main und der Makerere Art Gallery in Kampala/Uganda. Das Forschungsprojekt wird von der VolkswagenStiftung im Rahmen des Förderschwerpunkts "Forschung in Museen" gefördert.

Ort
Iwalewahaus - , Universität Bayreuth, Wölfelstraße 295444 Bayreuth

Laufzeit
28.04.2018 - 30.09.2018

Öffnungszeiten und Eintritt
Mittwoch bis Sonntag jeweils von 13 bis 17 Uhr. Der Eintritt beträgt 5 Euro / 3 Euro (ermäßigt). An jedem ersten Sonntag im Monat ist der Eintritt frei.
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Sammlungen im Iwalewahaus
Universität Bayreuth
Veröffentlicht am 22.04.2018