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Objektbasierte wissenschaftliche Sammlungen existieren an nahezu allen Hochschulen in Deutschland. Die Sammlungen und ihre Objekte stellen für Lehre und Forschung in zahlreichen Disziplinen eine unentbehrliche Grundlage dar. Sie sind oft einzigartige Zeugnisse der Wissens- und Wissenschaftsgeschichte sowie ein bedeutender Teil des kulturellen Erbes.
Zahlen und Fakten
- Zusammen kommen die universitären Sammlungen in Deutschland auf mehrere Millionen von Objekten.
- Diese verteilen sich auf knapp 1000 Sammlungen an über 80 Universitäten (aktuelle Daten: Kennzahlen zu wissenschaftlichen Sammlungen an deutschen Universitäten).
- Über 1000 Wissenschaftler_innen betreuen die Sammlungen und stehen als Ansprechpartner_innen zur Verfügung.
Vielfalt
Das universitäre Sammlungsspektrum umfasst eine Vielzahl von Disziplinen, inhaltlichen Schwerpunkten und Forschungsbereichen. Diese reichen von der Afrikanistik, der Anatomie, der Archäologie und der Architektur über die Botanik, die Chemie, die Ethnologie, die Geowissenschaften, die Mathematik, die Medizin, die Numismatik, die Physik, die Religionswissenschaft bis hin zur Zoologie – um einige Beispiele zu nennen.
Universitätssammlungen bewahren unterschiedlichste Objekttypen und Materialien, die sonst teilweise nirgendwo anders verfügbar sind. So befinden sich in den Sammlungen unter anderem Präparate, Gesteine, Mineralien, Drogen, Proben, Münzen, Geräte, Instrumente, Modelle, Gemälde, Skulpturen und Grafiken.
Relevanz und Potential
Die universitären Sammlungen und ihre Objekte werden für die unterschiedlichsten Forschungszusammenhänge genutzt, etwa in der Evolutions-, Klima- und Biodiversitätsforschung, in ethnologischen, archäologischen und kunsthistorischen Forschungsprojekten sowie in der technik-, material- und wissenschaftshistorischen Forschung. Ein und dasselbe Sammlungsobjekt kann dabei durchaus verschiedene Fragen aus ganz unterschiedlichen disziplinären Zusammenhängen beantworten.
In der universitären Lehre werden die Sammlungen und ihre Objekte vermehrt zur Veranschaulichung und Vermittlung von Lehrinhalten herangezogen und im Rahmen von Ausstellungs- und Publikationsprojekten eingesetzt.
Das Netzwerk
Seit 2010 engagieren sich Sammlungsvetreter_innen, Kustod_innen und Koordinator_innen gemeinsam, um Strategien zur Sicherung des Fortbestands akademischer Sammlungen zu entwickeln und die Sammlungen aktiver in Forschung, Lehre und Bildung einzusetzen. Einmal im Jahr trifft sich das Netzwerk Universitätssammlungen zur Sammlungstagung. Diese bietet die Möglichkeit, aktuelle sammlungsrelevante Entwicklungen, Projekte und Fragestellungen vorzustellen und zu diskutieren.
Auf Universitätsebene
- Arbeitskreise, koordinierende Sammlungsbeauftragte oder zentrale Einrichtungen engagieren sich an den Universitäten für die Belange der Sammlungen.
- Viele Universitäten verfügen über Webportale mit Informationen zu den Sammlungen, teilweise können über Datenbanken sogar Objekte recherchiert werden.
- Digitalisierungsprojekte, objektbezogene Lehr- und Forschungsprojekte sowie Tagungen, Vorträge und Konferenzen beschäftigen sich mit universitären Sammlungen.
Die Koordinierungsstelle
- Die Koordinierungsstelle unterstützt das Netzwerk Universitätssammlungen, um den Austausch zwischen den Sammlungen weiter zu entwickeln und zu fördern.
- Die Website der Koordinierungsstelle dient als Kommunikationsplattform für die Sammlungen, der Newsletter informiert über Aktuelles.
- Über die Mailingliste Sammlungsnetzwerk können sich Sammlungsvetreter/innen, Kustod/innen und Koordinator/innen informell austauschen und diskutieren.
- Mit dem zentralen, langfristig angelegten Portal Wissenschaftliche Sammlungen leistet die Koordinierungsstelle ihren Beitrag für eine verbesserte digitale Vernetzung, Sichtbarkeit und Nutzbarkeit universitärer Sammlungen. Das Portal vernetzt Informationen zu Sammlungen und Beständen und macht diese auf unterschiedlichen Wegen so zugänglich, dass sie für Forschung und Lehre verfügbar sind und zugleich die Leistungsfähigkeit und Relevanz universitärer Sammlungen aufzeigen.