Digitalisierung, Lehre
„Lehre in Bildern" - Modellprojekt zu Lehrtafeln am Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen der Universität Halle-Wittenberg
Bericht von Dr. Frank Steinheimer, Projektleiter
Beispiel einer handgezeichneten Tafel in Mischtechnik aus dem späten 19. Jahrhundert. Foto: M. Scholz, 2013
Das Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen der Universität Halle-Wittenberg besitzt eine deutschlandweit einmalige Sammlung von 1800 Lehrtafeln aus den Naturwissenschaften mit ca. 60% handgezeichneten Unikaten aus den Jahren 1875 bis 1970. Im Rahmen des neu angelegten Modellprojekts „Lehre in Bildern“ sollen die Tafeln wieder verstärkt für Lehre und Forschung genutzt werden. Gefördert wird das Projekt durch die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK).
Lehrtafeln sind im aktuellen universitären Kontext als großformatige, erklärende Illustration von Forschung im Kurs- bzw. Hörsaal vielfach durch digitale Medien verdrängt worden. Im Modellprojekt werden durch die Änderung des Kontextes die Lehrtafeln nun selbst zum Forschungs- und Lehrobjekt. Hierbei soll fächerübergreifend Studierenden angeboten werden, über ihre eigene Disziplin hinweg und in Austausch zwischen Museologie, Didaktik, Design, Kunst-, Kultur- und Naturwissenschaften Lehrtafeln in allen Facetten zu erforschen. Benutzt werden können sie aber auch etwa durch Kulturwissenschaftler, die die Tafeln museologisch und kulturhistorisch bewerten. Mehr als die Hälfte der Tafeln sind für bestimmte Professuren extra angefertigt worden.
Mit der Unterstützung der KEK konnten nicht nur wichtige Tafeln restauriert und erhalten werden. Der gesamte Bestand wurde digitalisiert und soll in Zukunft über das neue Web-Portal für Lehrtafeln am Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik in Berlin frei zugänglich gemacht werden.