Digitalisierung, Forschung, Lehre
Studiengruppe „sammeln, ordnen, darstellen“ an der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Bericht von Judith Blume, Dr. Vera Hierholzer und Dr. Lisa Regazzoni
Besichtigung der Archäobotanischen Sammlung durch die Studiengruppe, Foto: Tom Stern, © Goethe-Universität Frankfurt am Main
Auch wenn die Frankfurter Goethe-Universität mit ihren bald 100 Jahren zu den jüngeren Universitäten des Landes gehört, verfügt sie über eine wechselvolle Geschichte, die sich nicht zuletzt in ihren reichhaltigen wissenschaftlichen Sammlungen niederschlägt. An den Fachbereichen, im Universitätsarchiv und an der Universitätsbibliothek finden sich rund 40 Sammlungen, die ein breites Spektrum an Objektarten und Materialitäten umfassen. Teils noch aktiv in Lehre und Forschung einbezogen und in ständiger Erweiterung begriffen, teils fast vergessen in Kellerregalen schlummernd, haben sie ganz unterschiedliche Entstehungs- und Überlieferungsgeschichten, Funktionen und Erschließungszustände.
Diesen vielfältigen Beständen der Frankfurter Universität widmet sich seit nunmehr fast drei Jahren die Studiengruppe „sammeln, ordnen, darstellen“ am Forschungszentrum für historische Geisteswissenschaften. Unter der Leitung von Judith Blume, Dr. Vera Hierholzer und Dr. Lisa Regazzoni diskutieren hier Studierende aus einer wachsenden Zahl unterschiedlicher Studiengänge über neuere Forschungen zu wissenschaftlichen Sammlungen. Dies bildet den Hintergrund für die praktische Arbeit an den Frankfurter Objektbeständen, die vor allem in dem Aufbau einer sammlungsübergreifenden Online-Plattform besteht.
Als grundlegende Aufgabe hat sich die Studiengruppe zunächst die systematische Erfassung der verstreuten, teils nicht einmal am eigenen Fachbereich bekannten Objektbestände gestellt. Sukzessive besichtigt die Studiengruppe die verschiedenen Sammlungen; die Bestandsbetreuer/innen geben einen Überblick über ihre jeweilige Struktur und bieten eine Einführung in die Arbeitsweise und Geschichte ihrer Disziplin. Ergänzend organisiert die Gruppe in einem losen Turnus Treffen mit den zuständigen Sammlungsverantwortlichen und veranstaltet Werkstattgespräche mit Expert/innen aus Museen und Forschungseinrichtungen zu wichtigen Fragestellungen des Forschens und Arbeitens mit Sammlungen. Sie möchte auf diese Weise zur Vernetzung der Sammlungen beitragen und den Austausch unter ihren Kurator/innen fördern.