Konferenz/Tagung/Workshop
Junges Forum für Sammlungs- und Objektforschung: „Fernsicht, Nahsicht, Durchsicht: Instrumente der Sichtbarmachung in der wissenschaftlichen Praxis“
Interdisziplinärer Workshop für Nachwuchswissenschaftler_innen
28./29. September 2017
Historische Sternwarte Göttingen, Geismar Landstraße 11, 37083 Göttingen
Vom 28. bis 29. September 2017 organisiert die Zentrale Kustodie der Georg-August-Universität Göttingen den zweiten Workshop der Reihe „Junges Forum für Sammlungs- und Objektforschung“. Die von der VolkswagenStiftung geförderte fünfteilige Reihe wurde von der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland gemeinsam mit der Gesellschaft für Universitätssammlungen e.V. konzipiert. Eingeladen sind Doktorand_innen aller Disziplinen, die mit Objekten und Sammlungen arbeiten.
Die Reihe hat das Ziel, eine Plattform zu schaffen, um Nachwuchswissenschaftler_innen fächerübergreifend miteinander zu vernetzen und Fragen der objektbasierten Forschung insbesondere in wissenschaftlichen Sammlungen zu reflektieren. Zentrales Anliegen ist es, den wissenschaftlichen Nachwuchs nachhaltig anzuregen, mit Objekten und Objektbeständen zu arbeiten, Objektkompetenz zu erwerben und Projekte interdisziplinär denken zu lernen.
Gasthörer_innen sind herzlich willkommen. Da es eine begrenzte Anzahl an Plätzen gibt, bitten wir alle Interessierte sich bei Christian Vogel () anzumelden.
Der diesjährige thematische Schwerpunkt des Jungen Forums liegt auf den Instrumenten der Sichtbarmachung. Dabei sind besonders Beiträge aus den Natur- und Lebenswissenschaften, den Geschichtswissenschaften und den Kultur- und Sozialwissenschaften (Wissenschaftsgeschichte und -forschung, Kulturanthropologie, Kunst- und Bildwissenschaften, Ethnologie und Soziologie) willkommen, die zu einer Vergegenwärtigung von und Reflexion über die (impliziten) Praktiken mit wissenschaftlichen Instrumenten und den damit gewonnenen technischen Bildern beitragen: Welche Rolle spielen die Apparate innerhalb der jeweiligen Forschung? Welche Entscheidungen, Operationsschritte und Eingriffe sind nötig, um die Apparate und Instrumente in Gang zu bringen und am Laufen zu halten? Welche Routinen und unhinterfragten Regeln, aber auch welche Schwierigkeiten treten bei der Bedienung der Apparate auf? Wie lernt man, die Bilder und Visualisierungen, die mit den Apparaten gewonnen werden, zu deuten und sie mit anderen vergleichbar zu machen? Welche Stationen der Bildbearbeitung führen zum fertigen Bild, welche werden für eine Publikation ausgewählt und wie werden sie modifiziert?
Programm:
Donnerstag, 28. September
9.00 – 9.30 Uhr
Begrüßung und Einführung
Panel I: Techniken, Instrumente und Ästhetiken der Sichtbarmachung
9.30-10.15 Uhr
Lina Maria Stahl (Freie Universität Berlin): Horizonte der Sichtbarkeit. Zur astronomischen Darstellung des Himmels
10.15-10.45 Uhr Pause
10.45-11.30 Uhr
Stephanie Sczepanek (Kunstakademie Münster, Humboldt-Universität zu Berlin): Linie, Fläche, Perspektive und Proportion als Formen der zeichnerischen Aneignung: Die Camera Lucida als optisches Zeichenhilfsmittel bei David Hockney
11.30-12.15 Uhr
Valentin Beinroth (freischaffender Künstler): GSAE (General Survey Antipodes Expedition)
12.15-13.15 Uhr Pause
Panel II: Sammeln als Wissen
13.15.-14.00 Uhr
Birgit Zeitler (Humboldt-Universität zu Berlin): Loeschckes Erbe: Von Hindernissen und Erfolgen beim Aufbau einer Studiensammlung
14.00-14.45 Uhr
Johanna Wilk (Universität für angewandte Kunst Wien): Von der Abstellkammer zur Kunstkammer: Objektbasierte Forschung in der Sammlungspflege
14.45-15.15 Uhr Pause
Panel III: Objekte in Restaurierung und Denkmalpflege
15.15-16.00 Uhr
Charlotte Holzer (Technische Universität München): Restaurierung im Labor: Einsatz instrumenteller Analytik bei der Reinigung eines Glasfaserkleides
16.00-16.45 Uhr
Erika Érsek (Karlsruher Institut für Technologie): 3D-Digitalisierung von Kulturdenkmalen der Technik als Quellen der Technikgeschichte
16.45-17.30 Uhr Pause und Transfer in die Sammlung
17.30-18.30 Uhr Sammlungsbesuch
19.00 Uhr Abendessen
Freitag, 29.9.2017
Panel IV: Objektkulturen - Objektanalysen
9.00-9.45 Uhr
Hellen Ahner (Eberhard Karls Universität Tübingen): Stielaugen der Wissenschaft. Wie durch Teleskope ein neues Weltbild entsteht und Planetarien es sichtbar machen
9.45-10.30 Uhr
Isabel Atzl (Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité): Pflegedinge und Pflegealltag. Eine Geschichte pflegerischen Handelns um 1900 auf der Basis pflegehistorischer Objektforschung
10.30-11.00 Uhr Pause
11.00-11.45 Uhr
Tomas Moser (LMU München): Objektkultur um 1900. Zwischen décadence und Wissenschaft
11.45-12.30 Uhr
Marjanko Pilekić (Deutsches Archäologisches Institut): Archäometallurgische Untersuchungen in der (Antiken) Numismatik am Beispiel des deutsch-polnischen Projekts „IMAGMA: Imagines Maiestatis. Barbarian Coins, Elite Identities and the Birth of Europe (DFG/NCN Beethoven Project)
12.30-13.30 Pause
Panel V: Objekt und Fotografie: Fotografische Verfahren des Wissens
13.30-14.15 Uhr
Sarah Dellmann (Universität Utrecht): Die Lichtbilder der Surinam-Expeditionen der Utrechter Botaniker Prof. A. A. Pulle
(1921) und Dr. J. Lanjouw (1932): Was Objekte sichtbar machen
14.15-15.00 Uhr
Nikolaus Kratzer (Donau-Universität Krems): Fotografie sichtbar machen: Zur Frage der Materialität des Lichtbildes
15.00-15.45 Uhr
Hannes Wietschel (Folkwang Universität der Künste Essen): Unzuhandene Photographien. Geographisches Interesse und dessen photographische Störung zwischen 1880 und 1920
15.45-16.15 Uhr Pause und Transfer in die Sammlung
16.15-17.15 Uhr Sammlungsbesuch
Portal „Wissenschaftliche Sammlungen“
Zentrale Kustodie der Georg-August-Universität GöttingenDr. Christian Vogel