Termine

Konferenz/Tagung/Workshop

Workshop „Lehren – Sammeln – Forschen. Das (Berliner) Anatomische Theater im Kontext medikaler Strukturen des 18. Jahrhunderts“

Kooperationsprojekt der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gefördert durch die Einstein-Stiftung Berlin

8./ 9. October 2015
Berlin

Am 29. November 1713 wurde in Berlin ein Anatomisches Theater eröffnet, das sich ohne Anbindung an eine Universität zu einer Kerninstitution für die im 18. Jahrhundert zu beobachtende nachhaltige Strukturbildung in der Berliner Medizin entwickeln sollte. Wesentlich hierfür war ebenso die Zuordnung des Anatomischen Theaters zur Berliner Sozietät der Wissenschaften im Jahre 1717 wie auch seine Einbindung in das städtisch-territoriale Medizinalwesen, nachdem es 1724 zum Collegium medico-chirurgicum ausgebaut worden war. In der Folge wurde das Anatomische Theater als Unterrichtsstätte für Militärchirurgen, zivile Chirurgen, Apotheker, Hebammen und Medizinstudenten genutzt. Unter Einbeziehung weiterer medizinisch relevanter Einrichtungen entstand ein dichtes Netz institutioneller und personeller Verflechtungen. Hierzu zählen die Hofapotheke, der Botanische Garten und die Charité sowie verschiedene staatlich wie auch privat finanzierte Sammlungen zu Lehr- und Forschungszwecken.

Mit dem Anatomischen Theater und Collegium medico-chirurgicum als Ausgangspunkt lassen sich unterschiedlichste naturkundlich-medizinisch relevante Praktiken und allgemeine gesellschaftliche Entwicklungen aufzeigen, die ebenso auf die Entstehung und den Ausbau dieser Einrichtung eingewirkt haben wie auch umgekehrt ihrerseits wesentliche Impulse erhielten. Zu denken ist zum einen an die Sektion als öffentliche und nicht-öffentliche Praxis, das Anfertigen und Sammeln anatomischer Präparate oder die Anlage botanischer Herbarien und nicht zuletzt die Kommunikations- und Publikationspraxis von Schülern und Professoren als Beitrag zum wissenschaftlichen Diskurs der Zeit. Zum anderen sind die andernorts im Kontext des städtischen Medizinalwesens und an Universitäten gesammelten Erfahrungen wie auch die Einflüsse des sich entfaltenden Territorialstaats sowohl mit Blick auf das Militärsanitätswesen als auch auf das zivile Medizinalwesen im 18. Jahrhundert zu berücksichtigen.

Zu den angerissenen Aspekten findet am 8. und 9. Oktober 2015 in Berlin ein medizin- und wissenschaftshistorischer Workshop statt. Interessenten sind herzlich zur Teilnahme eingeladen. Sie werden gebeten, sich bis zum 20. September 2015 anzumelden unter einsteinprojekt-theatrum(at)charite.de.

Eine Tagungsgebühr wird nicht erhoben. Das Workshop-Programm wird voraussichtlich ab Anfang Juli einsehbar sein.  

Veranstalter
Einstein-Projekt „Lehren-Sammeln-Forschen“
Ein Kooperationsprojekt der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gefördert durch die Einstein-Stiftung Berlin

Ort und Zeit
8. Oktober 2015 in der Hörsaal-Ruine des Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité, Berlin
9. Oktober 2015 im Einstein-Saal der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin

Veröffentlicht am 18.05.2015