Juni 2016

Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren,

in dieser Ausgabe unseres Newsletter beschäftigen wir uns ausschließlich mit digitalen Fragen. Wissenschaftliche Sammlungen und ihre „Digitalisierung“ (lesen Sie gleich im Anschluss, was wir darunter verstehen) ist ein facettenreichens Thema, das an der Koordinierungsstelle in vielfältiger Form bearbeitet wird. Deshalb, so dachten wir, widmen wir ihm einen eigenen Newsletter.

Weil es das erste Mal ist, geht es heute in erster Linie ums Grundsätzliche: die „digitale Strategie“ der Koordinierungsstelle und unsere Angebote im Bereich des Digitalen. Zugleich berichten wir über einige Neuigkeiten. In Zukunft werden wir ungefähr halbjährlich eine Ausgabe des „Newsletter Digitalisierung“ an Sie senden. Wir freuen uns sehr auf Ihr Feedback!

Herzliche Grüße aus Berlin,
Martin Stricker für das Team der Koordinierungsstelle

Die digitale Strategie der Koordinierungsstelle

Sichtbarkeit und wissenschaftliche Nutzbarkeit

Die Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland hat sich die Aufgabe gestellt, bundesweit die Sichtbarkeit und Nutzbarkeit wissenschaftlicher Sammlungen unter Beachtung ihrer Vielfalt und ihrer lokalen Besonderheiten als dezentrale Infrastrukturen für Forschung, Lehre und Bildung zu fördern.

Die Formulierung einer digitalen Strategie im Rahmen dieses Vorhabens ist denkbar einfach: die Ziele bleiben dieselben. Es reicht also, vor „Sichtbarkeit“ und „Nutzbarkeit“ jeweils das Attribut „digital“ hinzufügen.

Was heißt dies konkret?

  • Digitale Sichtbarkeit bedeutet erstens, dass Sammlungsobjekte durch Erschließungsdaten hinreichend beschrieben und durch Digitalisate (Bilder, Audio, Video, 3D …) erfahrbar sind. Zweitens sollten Daten und Digitalisate als Digitale Sammlung frei verfügbar im Web („online“) zugänglich sein.

  • Digitale wissenschaftliche Nutzbarkeit bedeutet, dass Sammlungsobjekte so erschlossen, digitalisiert, online zugänglich und vernetzt sind, dass ortsunabhängig Forschung und Lehre an und mit ihnen möglich ist.

Sammlungen, Universitäten und Projekte arbeiten bereits praktisch an der Verwirklichung dieser Ziele, einige haben ihre Ergebnisse online zugänglich gemacht. Die Koordinierungsstelle unterstützt alle Beteiligten bei dieser Arbeit, um so qualitativ und quantitativ die digitale Sichtbarkeit und Nutzbarkeit wissenschaftlicher Sammlungen nachhaltig zu ermöglichen.

Angebote der Koordinierungsstelle

Beraten, Vermitteln, Vernetzen

Unser Angebot:

  • Beratung und Vermittlung von Kooperationspartnern bei Digitalisierung und Erschließung von Objektbeständen (Digitalisierungsziele und -technologien, Datenmodelle, kontrollierte Vokabulare, Lizenzierungsfragen).
  • Beratung und Unterstützung beim Aufbau von lokalen Informationsinfrastrukturen für das Zugänglichmachen der Daten im Internet.
  • Beratung und Unterstützung bei der Berücksichtigung und Implementierung von Mindeststandards und Standard-Austauschformaten.
  • Beratung und Unterstützung beim Aufarbeiten und Vorbereiten von Metadaten und Digitalisaten für das Zugänglichmachen in zentralen Aggregatoren (DDB/Europeana), Fachportalen und über Suchmaschinen. Darüber hinaus koordinieren und vermitteln wir zwischen der DDB und den universitären Sammlungen.

Sie haben eine Frage und möchten beraten werden? Melden Sie sich bei uns:

Martin Stricker (Anprechpartner Digitalisierung)
stricker@wissenschaftliche-sammlungen.de
Tel. 030 2093 2659

Neu: Wiki zur Praxis der Erschließung und Digitalisierung wissenschaftlicher Sammlungen

Zur Förderung der Digitalisierung wissenschaftlicher Sammlungen hat die Koordinierungsstelle eine neue Informationsressource entwickelt, die gemeinsam mit der Community gepflegt werden soll: Das Wiki zur Praxis der Erschließung und Digitalisierung wissenschaftlicher Sammlungen.

Das Wiki wird

  • in zentrale Konzepte einführen
  • Informationen und Verweise in zentralen Feldern wie Standards, Normdaten & Vokabulare, Software und technische Lösungen, Förderung von Projekten, Rechte, Lizenzen und Open Access zugänglich machen und
  • über Praxisbeispiele informieren.

Sie erreichen das Wiki von der Startseite unseres Portals oder direkt über diesen Link:

https://portal.wissenschaftliche-sammlungen.de/wiki/

Vieles ist noch nicht perfekt und manche Inhalte fehlen. Wir arbeiten jedoch laufend an der Verbesserung des Wikis und laden Sie herzlich ein, uns dabei zu unterstützen. Nähere Informationen finden Sie auf der Seite Mitmachen.

Datenportal und -plattform „Wissenschaftliche Sammlungen“

Mit dem Portal Wissenschaftliche Sammlungen dokumentiert die Koordinierungsstelle wissenschaftliche Sammlungen an Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen als Infrastrukturen für Forschung und Lehre. Es werden Daten zu Sammlungen, Institutionen, Ansprechpartner_innen, Aktivitäten und vieles mehr verknüpft und zugänglich gemacht.

Pflege der Daten durch Mitglieder der Community

Für die Pflege der Daten sind wir auf die Mitarbeit der Community angewiesen und freuen uns über jede Aktualisierung. Damit dies in Zukunft einfacher und schneller möglich ist, können sich Sammlungsverantwortliche, -kustod_innen und -koordinator_innen ab sofort einen Account einrichten lassen und Daten zu sich und ihren Sammlungen direkt selbst pflegen, Bearbeitungsrechte an andere vergeben und, falls notwendig, neue Seiten erstellen.

Wenn Sie einen Account einrichten möchten, dann melden Sie sich bei uns! Zusätzlich werden wir Ansprechpartner_innen im Laufe des Sommers zur Teilnahme einladen.

Neu: „Digitale Sammlungen“

Die digitale Präsenz wissenschaftlicher Sammlungen wird immer wichtiger. Das Portal wird dies in Zukunft stärker berücksichtigen, sowohl in seiner Struktur als auch in seinen Inhalten. „Digitale Sammlungen“ als Repräsentationen und Komplementäre zu den (physischen) Sammlungen erhalten eigene Seiten und werden als eigenständige Sammlungen mit Informationen über Bestand, Zugänglichkeit und weiteren (technischen) Eigenschaften beschrieben. Auf diese Weise lassen sich auch die vielen Verknüpfungen von Sammlungen über (universitäre oder gattungs- bzw. fachspezifische) Verbundsysteme und Aggregatoren (wie die DDB) transparent darstellen.

Auch in der kommenden Ausgabe der Kennzahlen, die die Koordinierungsstelle im Juli publizieren wird, schlägt sich diese Änderung nieder. Es werden neue Zahlen und Diagramme zum Stand der digitalen Entwicklung der wissenschaftlichen Sammlungen hinzukommen.

Sonstiges

Regionale Förderung der Sammlungserschließung und -digitalisierung

Es sind nicht nur die großen, bundesweit tätigen Stiftungen und Forschungsförderorganisationen wie DFG und BMBF, die in eigenen Förderlinien und -programmen das Erschließen, Digitalisieren und Zugänglichmachen finanziell fördern. In einigen Bundesländern gibt es zudem Förderprogramme für das regionale Kulturerbe:

Es gibt sicherlich noch mehr dieser regionalen Förderprogramme – über Hinweise freuen wir uns daher sehr. Im Wiki finden Sie den laufend aktualisierten Überblick über Fördermöglichkeiten.