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Online-Handreichung zur besseren Auffindbarkeit von Objektinformationen veröffentlicht

Online-Handreichung zur besseren Auffindbarkeit von Objektinformationen veröffentlicht

Die AG Minimaldatensatz – ein Zusammenschluss wichtiger Akteur:innen auf dem Gebiet der Digitalisierung von Kulturgut – hat die erste Vollversion der Minimaldatensatz-Empfehlung für Museen und Sammlungen veröffentlicht. Die Online-Handreichung bietet Museen und Sammlungen einen niedrigschwelligen Zugang zu einschlägigen internationalen Standards für die Erfassung und Publikation von Objektinformationen im Internet an. Die Empfehlung soll das Bewusstsein der Kulturerbeeinrichtungen für Datenqualität schärfen und dabei die FAIR- und CARE-Prinzipien – welche für eine bessere Auffindbarkeit von Objektinformationen im Internet sowie einen ethischen Umgang mit denselben werben – in der Arbeitsweise von Museen und Sammlungen verankern. Die Empfehlung verfolgt die Vision: Daten aus Museen sind über einzelne Einrichtungen hinaus anschlussfähig, für ein möglichst breites Publikum online auffindbar und soweit ethisch und rechtlich zulässig nachnutzbar. So sollen mehr Menschen die Arbeit der Museen wahrnehmen und in Freizeit, Schule, Arbeit und Forschung davon profitieren.

Die Minimaldatensatz-Empfehlung richtet sich sowohl an Museums- und Sammlungsmitarbeitende als auch an Museumsberatungsstellen und Akteur:innen aus Fortbildung und Lehre, die in der Vermittlung von Standards für die Online-Publikation von Objektinformationen tätig sind. Zudem werden explizit Anbieter:innen von Datenbanksoftware adressiert, die die Empfehlung in ihre Softwareangebote einbauen können und so in die Lage versetzt werden sollen, eine an Standards orientierte Online-Veröffentlichung von Objektdaten technisch zu unterstützen. 

Anwendungsszenarien für die Minimaldatensatz-Empfehlung sind die Veröffentlichung von Objektinformationen aus Museen in Online-Sammlungen einzelner Einrichtungen, aber auch die Bereitstellung über Kulturportale wie die Deutsche Digitale Bibliothek und Europeana sowie über Datenschnittstellen. Perspektivisch soll die Empfehlung auch die Einbindung von Objektinformationen in den Datenraum Kultur und den Common European Data Space for Cultural Heritage erleichtern.

Dank der Kompatibilität der Minimaldatensatz-Empfehlung mit dem ICOM-CIDOC-Standard LIDO können Museen ihre Objekte strukturiert kontextualisieren und anhand kontrollierter Vokabulare verlässlich und interoperabel beschreiben. Die verbesserte Datenqualität legt schließlich den Grundstein für eine den Zielen und Anforderungen von Museen entsprechende Nachnutzung durch KI-Anwendungen.

Die AG Minimaldatensatz wurde 2022 von den Fachstellen Museum und Mediathek Fotografie/Ton der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) und der AG Digitalisierung der Konferenz der Museumsberatungsstellen in den Ländern(KMBL) sowie digiS Berlin initiiert. Mitglieder der AG sind Mitarbeitende bzw. Vertreter*innen des Instituts für Museumsforschung, der Fachgruppe Dokumentation im Deutschen Museumsbund (DMB), der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland, der digiCULT-Verbund eG, von museum-digital Deutschland e. V.NFDI4CultureNFDI4MemoryNFDI4Objects, des Museums für Naturkunde Berlin und des Übersee-MuseumsBremen.

Die Minimaldatensatz-Empfehlung für Museen und Sammlungen (Version 1.0) ist unter dem Link www.minimaldatensatz.de erreichbar. 

Kontakt
Dr. Elisabeth Böhm, Museumsverband Sachsen-Anhalt
Sybille Greisinger, Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern
Chiara Marchini, Fachstelle Museum DDB, Institut für Museumsforschung
Dr. Domenic Städtler, Institut für Museumsforschung
info(at)minimaldatensatz.de

Veröffentlicht am 21.05.2024