Dezember 2020

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

mit diesem Newsletter verabschieden wir ein denkwürdiges Jahr. Viele der für 2020 geplanten Veranstaltungen konnten pandemiebedingt nicht stattfinden, die Unisammlungen und -museen sind größtenteils wieder geschlossen und die meisten von uns befinden sich wieder im Home-Office.

Umso mehr freuen wir uns über all das Positive und Erfolgreiche, was das vergangene Jahr mit sich gebracht hat: neue digitale Formate wie den Objektfreitag der AG Lehre, den Monday Morning Coffee, unseren Twitter-Account sowie viele spannende (Online-)Ausstellungen der Unisammlungen; ein erstes DFG-Rundgespräch zu Forschungsstrukturen im Bereich der kolonialen Kontexte; neue wunderbare Publikationen zu sammlungsbezogenen Themen und vieles mehr.

Wir hoffen, dass wir uns irgendwann im neuen Jahr wieder persönlich treffen und austauschen können. Zunächst aber bedanken wir uns bei Ihnen allen für die gute Zusammenarbeit und wünschen Ihnen frohe Feiertage!

Seien Sie herzlich gegrüßt, kommen Sie gesund ins neue Jahr und bleiben sie guter Dinge!
Ihr Team der Koordinierungsstelle

Netzwerk für nachhaltige Forschungsstrukturen im Bereich koloniale Kontexte gegründet

Kolleg*innen aus rund 30 kulturellen und wissenschaftlichen Institutionen und Arbeitsgruppen haben Ende November 2020 eine Kooperation für den Aufbau nachhaltiger Forschungsstrukturen zur Bearbeitung von Sammlungen und Beständen aus kolonialen Kontexten ins Leben gerufen.

Bei einem DFG-Rundgespräch, organisiert von der Koordinierungsstelle gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Koloniale Provenienzen des Arbeitskreises Provenienzforschung e.V., dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste sowie den Fachinformationsdiensten Afrikastudien und Sozial- und Kulturanthropologie, hatten die Teilnehmer*innen zuvor einen Tag lang gemeinsame Strategien diskutiert. Hauptanliegen war es, Akteur*innen ins Gespräch miteinander zu bringen, die digitale Zugänge zu relevanten Forschungsdaten zur Kolonialzeit benötigen oder schaffen bzw. nachhaltig gewährleisten.

Dabei wurde diskutiert, wie Insellösungen vermieden werden können, Nachhaltigkeit verbessert und ein respektvoller Umgang mit sensiblen Daten bei gleichzeitiger Transparenz gewährleistet werden kann. Wichtige Anliegen darüber hinaus betrafen die Verständigung über Standards und die Verankerung internationaler Kooperationen. Bei einem Folgetreffen im Februar 2021 sollen weitere konkrete Schritte besprochen werden.

Geplant sind unter anderem die Gründung einer Arbeitsgruppe zur Beschäftigung mit Thesauri und Normdaten, die Vorbereitung eines Workshops mit Modellcharakter für internationale Zusammenarbeit sowie die Verstetigung des Netzwerkes.

Objekte im Netz. Wissenschaftliche Sammlungen im digitalen Wandel

Die digitale Dokumentation von Objekten und ihre virtuelle Verfügbarkeit bieten enorme Chancen für Forschung, Vermittlung und Öffentlichkeitsarbeit. Sie stellen Universitäten und Museen aber auch vor etliche Fragen und Herausforderungen: Mit welchen Zielen und Werkzeugen digitalisieren wir unsere Bestände? Welche Zugänge zu ihnen wollen wir gestatten? In welchem Verhältnis stehen analoge und digitale Objekte?

Die von Udo Andraschke und Sarah Wagner herausgegebene Open Access-Publikation Objekte im Netz. Wissenschaftliche Sammlungen im digitalen Wandel versammelt Positionen aus Theorie und Praxis, die sich mit der Digitalisierung und Digitalität wissenschaftlicher Sammlungen beschäftigen. Die Beiträger*innen geben Einblicke in aktuelle Ansätze, beleuchten künftige Perspektiven und fragen nach den Folgen einer digitalen Sammlungspraxis.

From “Bronze Rooster” to Ekeko - Impulses toward Ethnological Provenance Research in University Collections and Museums

Der Sammelband From “Bronze Rooster” to Ekeko ─ Impulses toward Ethnological Provenance Research in University Collections and Museums ist aus einer Diskussionsveranstaltung zum ersten Tag der Provenienzforschung am BASA-Museum der Bonner Amerikas-Sammlung entstanden.

Die Publikation, von Daniel Grana-Behrens und Karoline Noack herausgegeben, bringt verschiedene Positionen in den Debatten um ethnologische Provenienzforschung zusammen. Sie ist gleichzeitig Band 1 der neuen Reihe Critical Views on Heritage of the Americas. Miradas críticas sobre patrimonio de las Américas. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, eine multivokale Plattform zu schaffen, die kritische Ansichten über Kulturerbekonstruktionen und -prozesse in den Amerikas (und anderen Regionen des sogenannten globalen Südens) in ihrer Komplexität und Vielfalt miteinander in den Dialog bringt.

Weitere aktuelle Informationen unserer Website

Termine

  • 16. Dezember 2020: Online-Präsentation „Foto-Objekte”: A Book Biography
  • 4.– 5. Januar 2021: Online-Konferenz Vom Schrank ins Netz. 3D-Digitalisierung wissenschaftlicher Sammlungen – gewusst wie?
  • 7. Januar 2021: Online-Ringvorlesung Sammlungs-TEIL-habe “Und was sammelst du?” – Museen, Sammlungen und Partizipation
  • 8. Januar 2021: Objektfreitag der AG Lehre: Stefan Schulz (Bochum) stellt Lehrideen zu einem Objekt der Medizinhistorischen Sammlung vor.
  • 21. Januar 2021: Online-Ringvorlesung Ringvorlesung Sammlungs-TEIL-habe: Niemand muss sprachlos bleiben! - Unterstützte Kommunikation und Teilhabe in Forschung, Lehre und Praxis an der Universität Oldenburg
Diese und weitere Termine finden Sie auf unserer Website unter Termine.

Stellenangebote

  • Wiss. Mitarbeiter*in (w/m/d) im naturkundlichen Sammlungsdigitalisierungsprojekt am Übersee-Museum Bremen
  • Winkelmann-Stipendien am Deutschen Bergbau-Museum Bochum (DBM)
Diese und weitere Stellenangebote finden Sie auf unserer Website unter Stellenangebote.

Publikationen

  • Oliver Wings, Joschua Knüppe: Europasaurus – Urzeitinseln voller Leben
  • Udo Andraschke, Sarah Wagner (Hg.): Objekte im Netz. Wissenschaftliche Sammlungen im digitalen Wandel
  • Daniel Grana-Behrens, Karoline Noack (Hg.): From “Bronze Rooster” to Ekeko - Impulses toward Ethnological Provenance Research in University Collections and Museums
Diese und weitere Publikationen finden Sie auf unserer Website unter Publikationen.