Administrative Belange, Sammlungsmanagement
„Deakzession / Entsammeln. Ein Leitfaden zur Sammlungsqualifizierung durch Entsammeln” (2016)
ICOM Österreich
Können Museen den Anspruch, das kulturelle Erbe zu bewahren langfristig erfüllen, wenn Depots überquellen? Entspricht die Bedeutung der vorhandenen Sammlungsbestände aktuellen Ansprüchen an Museen? Welche Wege zur Qualitätsverbesserung der Sammlungen gibt es? An wen können Objekte abgegeben werden? Wie kann entsammelt werden, ohne das in Museen gesetzte Vertrauen zu zerstören?
Kaum ein Museum kommt heute noch an diesen Fragen zu Deakzession und Entsammeln vorbei. Aus diesem Grund hat die ICOM Österreich gemeinsam mit Expert_innen einen praktikablen Leitfaden zu diesem Thema erstellt.
Der vom österreichischen Bundeskanzleramt unterstütze ICOM Leitfaden zur Deakzession richtet sich an alle österreichischen Museen und definiert nun ganz genau die Voraussetzungen, die vorliegen müssen, um den Prozess einer Deakzession von Objekten überhaupt in Gang setzen zu können. Anhand einer Checklist kann man die einzelnen Schritte einfach durchgehen und findet viele nützliche Hinweise für die weitere Vorgangsweise. Doch die Deakzession im Museum ist ein absoluter Ausnahmefall, der keinesfalls zur Beeinträchtigung oder Zerstörung des kulturellen Erbes führen darf. Genauso kann er nicht als Rechtfertigung für die Reduzierung personeller oder finanzieller Ressourcen der Museen dienen – ganz im Gegenteil! Denn durch die intensive Auseinandersetzung mit der bestehenden Sammlung, deren vollständiger Inventarisierung und wissenschaftlicher Bearbeitung profitieren das Museum und sein Publikum gleichermaßen.
Der Leitfaden richtet sich primär an das Museumsnetzwerk Österreichts, bietet jedoch darüber hinaus ebenso hilfreiche Hinweise und Anregungen für die hiesige Gemeinschaft.