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Wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in (w/m/d) für ein transdisziplinäres Provenienzforschungsprojekt

Museum für Naturkunde Berlin

Für ein transdisziplinäre Provenienzforschungsprojekt ist am Museum für Naturkunde Berlin folgende Stelle zu besetzen:

Wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in (w/m/div) (TV-L 13, 80%, befristet für 24 Monate) 

Das Museum für Naturkunde Berlin, das Ethnologische Museum und Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin (SPK) sowie der Botanische Garten und das Botanische Museum Berlin erforschen im Verbund erstmalig Sammlungen aus der deutschen Kolonie Togo. Die Forschung und Auswertung erfolgt darüber hinaus in Kooperation mit Partnern der Archives Nationales du Togo und der University of Ghana sowie lokalen Wissensträger:innen in Togo und Ghana – als ein Modell für transdisziplinäre Provenienzforschung. Erstmals werden die Archive und Sammlungen der Berliner Museen, die durch den Bundesratsbeschluss von 1889 ein Vorrecht auf Sendungen aus deutschen Kolonien erhielten, in einer Zusammenschau ausgewertet. Die umfangreichen kolonialen Bestände prägen bis heute Forschung und Museumsarbeit, doch ihre Herkunft ist oftmals unzureichend dokumentiert oder unbekannt.

Zugleich wächst in Herkunftsländern das Interesse an naturkundlichen Sammlungen in europäischen Museen als Zeugnisse lokalen Wissens und kolonialer Aneignung, was die Relevanz einer transdisziplinären Provenienzforschung bekräftigt. Das Projekt untersucht daher Erwerbungskontexte und die Rolle der Museen in der gewaltsamen Kolonisierung Togos mit Fokus auf die Kolonialstationen „Bismarckburg“ und „Misahöhe“.

Ziel ist es, die den Sammlungen inhärente koloniale Logik aufzubrechen und koloniale Narrative zu revidieren. Dies erfolgt durch Archivrecherchen in Berlin und Lomé, gemeinsame Workshops und Austausch mit Akteur:innen lokaler Communities, um deren Wissen, Perspektiven und Erinnerungen zu kolonialen Sammlungen und ihrer Bedeutung zu dokumentieren.

Veröffentlicht am 19.11.2025