Die aktuellen Herausforderungen für museale Einrichtungen der Gegenwart des 21. Jahrhunderts sind vielfältig. Sie reichen vom Ringen um eine neue und zeitgemäße Museumsdefinition (ICOM) über eine kräftezehrende Corona-Zeit hin zur Entwicklung zu einem Erlebnisort, der mit anderen Freizeitaktivitäten konkurriert, auf den der Unterhaltungswunsch eines immer diverseren Publikums mit gewandelten Ansprüchen trifft, und der gleichermaßen Schauplatz gesellschaftsrelevanter Themen und Debatten sein soll.

Wie verhält sich das Museum in diesem Aktionsfeld? In welcher Verantwortung stehen Museen und Universitätssammlungen, Orte der Vermittlung vergangener Kulturen und Ressourcen für Forschung und Lehre, in heutigen Zeiten von gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimawandel, Nachhaltigkeit, soziale Ungleichheit, Krieg, Rückforderung archäologischer Objekte in die Ursprungsländer und Fake-News.

Wie sieht die Sichtbarmachung von vergangenen Krisen, Zäsuren und gesellschaftlichen Umwälzungen für das Publikum der Gegenwart aus? Welche Verknüpfungen von gesellschaftlichen Herausforderungen, damals wie heute, werden an diesem Aktionsort sichtbar? Worin liegen die Chancen solcher Themen für museale Einrichtungen, was sind ihre Stärken und Schwächen diese umzusetzen? Welche Innovationen und neue Formen der Kommunikation sind dafür notwendig?

Die Session „Museen und Universitätssammlungen im Spannungsfeld aktueller gesellschaftlicher Diskurse” auf der siebten Kiel Conference bewegt sich um den Bereich des Austausches zwischen Forschenden und Vermittler:innen. Wir freuen uns daher über Beiträge von Museumsakteur:innen, die über ihre Herausforderungen und Wünsche an das bewegte Museum der Gegenwart und Zukunft berichten, und wir richten uns gleichermaßen an Forscher:innen, die sich mit sozialen und umweltbedingten Herausforderungen der Vergangenheit auseinandersetzen und diese mit der Gegenwart verknüpfen und im Museum kommunizieren möchten.