Termine

Vorlesungsreihe

Angelika Brandt: „Aus der Tiefsee ins Museum – Die wissenschaftliche Aufgabe von Zoologischen Sammlungen“

Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Schätze, die die Welt erklären. Eine Reise durch die wissenschaftlichen Sammlungen der Universität Hamburg“

12. November 2014 18.00 Uhr
Zoologisches Institut Martin-Luther-King-Platz 3, Großer Hörsaal, Universität Hamburg

Die Tiefsee ist der größte Lebensraum der Erde, mehr als 70 % unseres Planeten sind Ozean und davon sind 90 % Tiefsee. Bisher ist weniger als 1% des Tiefseemeeresbodens wissenschaftlich untersucht und die meisten Arten (> 90%) sind unbeschrieben.
Die erste Expedition zur systematischen Erforschung der Tiefsee erfolgte 1872–1876 mit der Korvette HMS Challenger unter Leitung des Meeresbiologen Charles Wyville Thomson der beim Anblick der ersten Proben sagte: "Man brachte von Zeit zu Zeit sonderbare und schöne Dinge ???, die auf uns wie ein kurzer Blick in eine fremde Welt wirkten." Wenige Jahre später wird 1898–1899 die deutsche Valdivia-Expedition unter Leitung des Zoologen Carl Chun durchgeführt. Sie liefert reichhaltiges Tiermaterial aus Tiefen von mehr als 4.000 m vor der Küste der Antarktis. In Deutschland werden heute eine Reihe von Forschungsschiffen in der Tiefsee eingesetzt, vor allem die FS Polarstern, Sonne, Meteor, Maria Sybilla Merian, Heinke, Alkor und Poseidon.  Neue Arten werden beschrieben und den Archiven des Lebens in Zoologischen Museen hinzugefügt, wo sie fortan unverzichtbare Belegexemplare für weiterhebende Untersuchungen in Bereich der Systematik und Evolutionsforschung, der Ökologie, Biogeographie und Biodiversitätsforschung darstellen. Der neue Name
einer Art ist an diese Objekte gebunden.

Prof. Dr. Angelika Brandt, Zoologisches Institut und Museum, Universität Hamburg

Vortrag mit anschließender Sammlungsbesichtigung.

Veröffentlicht am 14.10.2014