Vorlesungsreihe
Oliver Zauzig: „Baggerwerke, Mühlen, Puppenhäuser. Was uns Modelle über die Lehre an der Universität Göttingen im 18. Jahrhundert verraten“
im Rahmen der Vortragsreihe „WISSEN. Schaffen – Erforschen – Vermitteln“. Forschungsprojekte aus und zu den Göttinger Universitätssammlungen
23. June 2014 18.15 Uhr
Zentrale Kustodie, Auditorium, Weender Landstraße 2, Göttingen

Getriebe des Baggerwerks von Ciechansky
Modelle begegnen uns bereits in der Kindheit in Form von Spielzeug oder im Museum. Sie faszinieren durch Anschaulichkeit, Detailtreue und der Möglichkeit, Dinge erfassbar zu machen, die verborgen oder einfach zu groß oder zu klein sind. Daher verwundert es nicht, dass auch in der Universität Göttingen im 18. Jahrhundert Modelle gesammelt und vielfach verwendet wurden. Welchen Nutzen brachten die Modelle für die universitäre Lehre? Welche Vorstellungen existierten darüber? Wo waren Grenzen der Anschaulichkeit? Was sagen uns die über 200 Jahre alten Relikte aus Holz, Metall und Tuch heute?
Im Vortrag soll anhand der Modelle eines Baggerwerkes, eines Kriegsschiffes und einer Ramme die Verwendung dieser Hinterlassenschaften in der historischen Forschung hinterfragt werden. Objekte werden auf bestimmte Merkmale hin untersucht, ihre spezifischen Eigenschaften ermittelt und daraus Forschungsfragen generiert. Wie geschriebene Texte oder Zeichnungen können Modelle „gelesen“ werden, sie können Antworten geben, unsere Neugierde beflügeln, unseren Forschergeist wecken und so zu neuen Erkenntnissen führen.
Vortrag von Oliver Zauzig, Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, Berlin