Ein Jäckchen, über und über bestickt mit Schreibschrift in unterschied-lichen Farben und Größen. Die Umrisse eines Essgeschirrs auf einem Blatt – die Flächen befüllt mit Text, der von Stimmen diktiert wurde. Menschen mit psychiatrischen Erfahrungen entwickeln in ihren Kunst-werken oft besondere Formen des schriftlichen Ausdrucks. Schrift wird zum Ornament oder zu einem dichten Gewebe.

Die Sammlung Prinzhorn ist ein Museum für Kunst von Menschen mit psychischen Ausnahme-Erfahrungen. Die historische Sammlung umfasst etwa 6.000 Kunstwerke, die Insassen psychiatrischer Anstalten zwischen 1840 und 1945 geschaffen haben. Seit 1980 ist die Sammlung um mehr als 16.000 weitere Werke angewachsen.Als Professor für die Literatur des Mittelalters an der Universität Heidelberg kennt Ludger Lieb viele Beispiele von ungewöhnlichen Dingen, auf denen Text steht – ein Brief auf einer Hundeleine, eine auf einen Teppich ge-stickte Leidensgeschichte und ein Stein, dessen Inschrift nach dem Lesen verschwindet. Gemeinsam mit dem Sammlungsleiter, Thomas Röske, wird Ludger Lieb Kunstwerke der Sammlung Prinzhorn vorstellen, in denen Schrift eine ganz besondere Rolle spielt.

Anmeldung
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Kontakt
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