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Konferenz/Tagung/Workshop, Onlineveranstaltung

Workshop: Wissen, Ordnung, Schönheit – Praktiken in naturkundlichen Sammlungen des 18. Jahrhunderts

Leopoldina-Zentrum für Wissenschaftsforschung

12. April 2021
online

Bild: Levinus Vincent, Wondertoneel der nature, Amsterdam 1706-1715

Bild: Levinus Vincent, Wondertoneel der nature, Amsterdam 1706-1715

Sammlungen sind von zentraler Bedeutung für die Naturwissenschaften, durchliefen aber im Laufe der Geschichte eine vielschichtige Entwicklung: Die frühneuzeitlichen, privaten Kunst- und Naturalienkammern verbanden Naturkunde und ästhetische Betrachtung aufs engste miteinander und strebten eine universelle Ordnung der Objekte an. Im Zeitalter der Aufklärung spezialisierten sich Sammlungen zunehmend: Museen fokussierten ihre Aktivitäten auf bestimmte Objektklassen und Wissensfelder, ohne dabei aber Kunstgegenstände vollständig auszuschließen.

Während die enge Verbindung von Wissen, Ordnung und Schönheit für den älteren Typus der Kunstkammer schon umfassend beleuchtet wurde, ist noch weitestgehend unerforscht, wie sich ihre Konstellation im Zuge der angestrebten Spezialisierung der Museen umgestaltete und was dies konkret für die Praxis der Sammlungen bedeutete: Wie veränderte sich der Umgang mit den Objekten im musealen Kontext, sei es in Hinblick auf ihre Ordnung, ihr naturkundliches Studium, oder in Bezug auf ihre Inszenierung für Besucherinnen und Besucher der Sammlungen? Inwiefern veränderten sich konservatorische Ziele und Praktiken unter neuen Rahmenbedingungen? Wie konfigurierte sich der ästhetische Blick auf die Objekte neu? In welcher Beziehung standen die musealen Präsentationsformen zu Darstellungen von Objekten in wissenschaftlichen Publikationen?

Der Workshop thematisiert diese und verwandte Fragen anhand von Fallstudien aus der Geschichte verschiedener Sammlungen sowie durch übergreifende Reflexionen. Der Workshop ist Teil des BMBF-Projektes „Objektsprache und Ästhetik: Wertdimensionen des Objektbezuges in historischer Perspektive. Das Beispiel Konchylien“, welches gemeinsam vom Zentrum für Wissenschaftsforschung der Leopoldina, dem Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dem Goldfußmuseum der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn durchgeführt wird.

Veröffentlicht am 30.03.2021