Publikationen
Audioarchive. Tondokumente digitalisieren, erschließen und auswerten
Ruth-E. Mohrmann (Hg.)
Audioarchive – d.h. Archive, die historische Tondokumente aufbewahren und dokumentieren – befinden sich in diesen Jahren in einer kritischen Phase: Ihre Bestände sind auf Tonträger gespeichert, die inzwischen nicht nur technisch veraltet sind (vor allem Tonbänder, aber auch Walzen, Kassetten, Schallplatten), sondern auch ihre Speicherqualität durch einen fortschreitenden, massiven Alterungsprozess in vielen Fällen eingebüßt haben. Nicht selten sind einzelne Dokumente bereits schwer geschädigt, und es besteht die akute Gefahr, dass umfangreiche Bestände unwiederbringlich verloren gehen.
In den meisten Archiven ist diese Bedrohung längst erkannt worden, und aufwändige Datensicherungsmaßnahmen sind geplant oder man hat sie bereits durchgeführt. Fast immer sind solche Projekte mit einer Neuordnung, Sichtung und wissenschaftlichen Erschließung des Archivmaterials verbunden. Somit führen diese „Rettungsaktionen“ zu einer intensiveren Beschäftigung mit den Tondokumenten – was in der Regel zu einer Neubewertung der Archivbestände und nicht selten auch zu einer wissenschaftlichen Erforschung der Geschichte des jeweiligen Tonarchivs führt.
In dieser Phase sind ein Erfahrungsaustausch und eine Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, die mit diesen Herausforderungen konfrontiert sind, dringend geboten. Im vorliegenden Band sind die Beiträge einer Tagung über AV-Archive in Belgien, Dänemark, Deutschland, Niederlande, Österreich und der Schweiz veröffentlicht. In 14 Beiträgen werden Erfahrungen und Neuansätze bei der Dokumentation und Datensicherung wie auch bei der Erschließung und der wissenschaftlichen Nutzung der Tondokumente als Quelle vorgestellt.
Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland, Band 121, Waxmann, 2013