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Außergewöhnlicher Buchbestand zur Geschichte der Fotografie kommt nach Marburg

Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg
Objekte aus der „Bibliothek zur Photographie, Collection Dr. H. Krauss“. Foto: Thomas Scheidt / Philipps-Universität Marburg

Objekte aus der „Bibliothek zur Photographie, Collection Dr. H. Krauss“. Foto: Thomas Scheidt / Philipps-Universität Marburg

Mit rund 66.000 Euro fördert die Hessische Kulturstiftung den Ankauf der „Bibliothek zur Photographie, Collection Dr. H. Krauss“ durch das Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK). Das hat der Stiftungsrat unter Vorsitz des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier in seiner Frühjahrssitzung in Wiesbaden beschlossen.

Die außergewöhnliche Privatsammlung aus dem Besitz des Stuttgarter Fotoforschers und -sammlers Dr. Rolf H. Krauss ergänzt das Archiv und die Bibliothek des DDK, dessen Bildarchiv mit 2,2 Millionen Objekten eine der größten Sammlungen von Fotografien zur europäischen Kunst und Architektur in analoger und zunehmend auch digitaler Form bewahrt. 1913 vom Kunsthistoriker und ersten Ordinarius für Kunstgeschichte Richard Hamann gegründet, ist das „Bildarchiv Foto Marburg“ als DDK seit 2009 ein Forschungszentrum an der Philipps-Universität Marburg.

Die Bibliothek stellt Quellen für die Erforschung und wissenschaftliche Bearbeitung der Fotografie als genuin neuem Medium der Moderne zur Verfügung. Sie ist das Ergebnis einer fast fünfzigjährigen Sammeltätigkeit mit rund 16.000 Einzeltiteln. Die frühesten Bände datieren von 1846, die spätesten von 2011. Neben Künstler- und Fotografen-Monografien, Ausstellungs- und Sammlungskatalogen, Auktionskatalogen, Literatur zur Fototheorie und Fotogeschichte Nachschlagewerken sowie Zeitschriften und Jahrbüchern des 19. und 20. Jahrhunderts vereint die Bibliothek wichtige Publikationen zur Farbfotografie im Buch bis 1945 sowie nur selten gesammelte technische Literatur zu Apparaturen und Anwendungsbereichen der Fotografie sowie Firmenschriften. Besonders wertvoll sind die mit Originalfotografien bestückten Mappenwerke und Alben des 19. Jahrhunderts sowie in kleinen Auflagen gedruckte Fotobücher der 1960er Jahre, die auf Auktionen Höchstpreise erzielen.

Die „Forschungsbibliothek Dr. Rolf H. Krauss“ wird als Teil der Universitätsbibliothek der Philipps-Universität Marburg geführt und betreut werden. Der Bestand wird voraussichtlich ab 2020 in dem von Bund und Ländern mit rund 19 Millionen Euro geförderten Forschungsneubau des DDK präsentiert werden.

Veröffentlicht am 16.05.2016