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Ausstellung „Lebenszeichen. Fotopostkarten aus den Lazaretten des Ersten Weltkriegs“

Medizinhistorisches Museum Hamburg
Ausstellung „Lebenszeichen. Fotopostkarten aus den Lazaretten des Ersten Weltkriegs“

Eingerichtet in Bildungseinrichtungen, Krankenhäusern oder Ballsälen wurde das Lazarett während des Ersten Weltkriegs zur „omnipräsenten medizinischen Institution“, die „den Krieg in die unmittelbare Nähe der Bevölkerung rückte“ (W. U. Eckart). Zahlreiche Fotopostkarten von den verwundeten Soldaten dokumentieren die temporäre Aneignung dieser Räume und legen zugleich einen (idealisierten) Blick auf das Leben im Lazarett frei. Als persönliche Nachricht waren sie oft das erste Lebenszeichen, das Angehörige oder Freunde von den Verwundeten erhielten. Dabei teilten sich die Schreibenden nicht nur über die Zeilen mit, die sie zu Papier brachten, sondern in vielen Fällen auch über die Fotografie, die als integraler Bestandteil der Postkarte den Schreibenden als genesenden und umsorgten Patienten zeigt.

Eine umfangreiche Sammlung von Feldpostkarten ist Ausgangspunkt der Sonderausstellung im Medizinhistorischen Museum Hamburg, die ausgehend von den Fotos und Texten medizinische, soziale und kulturelle Aspekte der Krankenversorgung zwischen vaterländischer Propaganda und allgegenwärtiger Krisenerfahrung entfaltet. Einen gesonderten Blick wirft sie auf die „Lazarettstadt“ Hamburg, wo die Kunstgewerbeschule Lerchenfeld, die Volksschule Erikastraße oder das Staatliche Technikum, die spätere Hochschule für Angewandte Wissenschaften HAW, als Lazarett genutzt wurden.

Die Gestaltung der Sonderausstellung übernahm die Künstlerin Katrin Mayer. Mit dem Ausstellungsdisplay greift sie sowohl das Prinzip der Überlagerung von Räumen als auch Aspekte des Provisorischen und Fragmentarischen auf.
Beides ist dem Lazarett als einem temporären medikalen Raum eigen, der innerhalb kürzester Zeit an Orten und in Räumen eingerichtet werden musste, die nicht für eine medizinische Versorgung vorgesehen waren. Mit dem Scharnier als zentralem Element des Displays, das stützt und verbindet, reflektiert die Ausstellungsgestaltung die in mehrfacher Hinsicht prothetische Funktion des Lazaretts.

Eröffnung
19. Oktober 2018, 18:30 Uhr

Laufzeit
ab 20. Oktober 2018

Ort
Medizinhistorisches Museum Hamburg
Fritz-Schumacher-Haus (Gebäude N30)

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistraße 52, 20246 Hamburg
(Seiteneingang Frickestraße / Ecke Schedestraße)

Öffnungszeiten
Mittwochs, samstags und sonntags von 13 Uhr bis 18 Uhr

Portal „Wissenschaftliche Sammlungen“

Medizinhistorisches Museum Hamburg
Universität Hamburg
Veröffentlicht am 15.10.2018