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Ausstellung: System und Revision. Der Kunstbesitz der TU Dresden.

Kustodie der Technischen Universität Dresden
Klaus Dennhardt, Aufbau „Mast mit zwei Faltungszonen“ von Hermann Glöckner (1982); Kunstbesitz der Kustodie der TU Dresden

Klaus Dennhardt, Aufbau „Mast mit zwei Faltungszonen“ von Hermann Glöckner (1982); Kunstbesitz der Kustodie der TU Dresden

Zur Kustodie der TU Dresden gehört neben den klassischen Lehr- und Forschungssammlungen auch ein außergewöhnlicher Kunstbesitz, der seit 1951 zu einer Sammlung mit über 4000 Werken systematisch ausgebaut wurde. 2018 fand die Ausstellung „Aufbruch und Neuanfang. Der Kunstbesitz der TU Dresden. #1 Erwerbungen und Auftragsarbeiten aus den 1950er-Jahren“ statt und 2020/21 wurde unter dem Titel „Realismus und Ostmoderne. Der Kunstbesitz der TU Dresden. #2 Erwerbungen und Auftragsarbeiten aus den 1960er-Jahren“ präsentiert. Mit der neuen Ausstellung „System und Revision. Der Kunstbesitz der TU Dresden. #3 Erwerbungen und Auftragsarbeiten aus den 1970er- und 1980er-Jahren” setzt sich die Ausstellungsreihe 2022 fort.

Der Titel „System und Revision“ meint nicht Transformation – noch nicht –, jedoch lagen in den späten 1980er-Jahren das Ende der DDR und die Vorzeichen des Mauerfalls, der sogenannten Wende von 1989/90, in der Luft. Mit Niels-Christian Fritsche, Frank Mehnert, Carsten Nicolai und Jörg Tischer sind vier Künstler bzw. Architekten im „Epilog“ vertreten, die zu dieser Zeit an der TU Dresden studierten und zugleich künstlerisch wirkten. In ihren Projekten behandelten sie Themen wie Städteplanung und Umweltschutz und setzten sich geradezu prophetisch und in ebenso poetischer wie radikaler Form mit dem Zerfall der Gesellschaft auseinander.

In der aktuellen Überblicksschau zum Bestand der 1970er- und 1980er-Jahre des Kunstbesitzes der Kustodie der TU Dresden werden Gemälde, Grafiken und Fotografien sowie Kunst-am-Bau- Werke vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen die Künstler:innen und ihre Werke im Kontext der heterogenen Sammlungs- und Erwerbungspolitik der damaligen Zeit.

Neben Auftragsarbeiten an systemnahe Dresdner Künstler:innen wurden auch Werke von Maler:innen, Grafiker:innen und Bildhauer:innen abseits der offiziell geforderten Kunstproduktion angekauft. Diese finanzierten sich beispielsweise mit baubezogenen Werken wie im Umkreis der „Genossenschaft Kunst am Bau“ oder agierten in den 1980er-Jahren zwischen Duldung, zwangsweiser Entziehung der Staatsbürgerschaft und Rückzug aus der Öffentlichkeit.

Im umfangreichen Rahmenprogramm werden Führungen über den Campus zur Kunst-am-Bau und durch die Ausstellung angeboten. Am 17. November findet die Vorstellung des Werkverzeichnisses von Friedrich Kracht statt und in den Salons zur Ausstellung kommen die Künstler:innen, Kunstwissenschaftler:innen und Soziologen sowie Architekt:innen mit Ihnen ins Gespräch.

Informationen zur Ausstellung

System und Revision. Der Kunstbesitz der TU Dresden
#3 Erwerbungen und Auftragsarbeiten aus den 1970er- und 1980er-Jahren
Wann: 28.10.2022 – 20.01.2023
Wo: Galerie der Kustodie im Görges-Bau und baugebundene Kunst auf dem Campus, TU Dresden

Veröffentlicht am 01.11.2022