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Call for Papers: Technisches Kulturgut: Händler, Museen, Sammlungen

Stiftung Deutsches Optisches Museum
Call for Papers: Technisches Kulturgut: Händler, Museen, Sammlungen

Die museale Provenienzforschung zu unrechtmäßig entzogenen Kulturgütern ist dabei, sich immer weiter auszudifferenzieren. Eines der jüngsten Themenfelder ist die Provenienzforschung zu technischem Kulturgut, die sich erst seit wenigen Jahren zu etablieren begonnen hat. Als technisches Kulturgut gelten Maschinen, Werkzeuge, Präzisions-instrumente und Fahrzeuge, aber auch Zubehör zu technischen Objekten (u. a. Anleitungsbücher, Laterna-Magica-Bilder) und andere mit diesen unmittelbar in Verbindung stehende Gegenstände.

In weit stärkerem Maße als in Bezug auf die durch Kenner:innenschaft, Kunstkritik und Kunstgeschichte über viele Jahrzehnte beschriebenen und katalogisierten Werke der bildenden Kunst geht es bei der Provenienzforschung zu technischem Kulturgut darum, das Insiderwissen und die vielfältigen Verbindungen von Museen, Expert:innen, Privatsammler:innen und Händler:innen offenzulegen. Nur so kann es gelingen, weiterführende Erkenntnisse über die Opfer und Nutznießer des Entzugs von technischem Kulturgut zu erlangen.
Der für den 30. März 2023 geplante Workshop „Technisches Kulturgut. Händler, Museen, Sammlungen“ soll mithelfen, Forschungslücken zu schließen. Ziel der Veranstaltung ist es, methodische Vorgehensweisen und bisherige Ergebnisse der Provenienzforschung zu technischem Kulturgut zu diskutieren und Fragen nach Herkunft und Zirkulation entsprechender Objekte nachzugehen. Der Entzug von technischem Kulturgut in der NS-Zeit soll dabei besonders in den Fokus genommen werden. Andere Unrechtskontexte, wie der europäische Kolonialismus und dessen Auswirkungen, Kulturgutentzug in der SBZ/DDR und auch aktuelle Fälle von Kulturgutraub werden jedoch ebenfalls betrachtet.

Vorschläge zu möglichen Themenkreisen und Aspekten wären

  • Erwerbungspolitik ausgewählter Museen/Sammlungen
  • Biografien und Netzwerke von Händlern und Privatsammlern technischer Kulturgüter
  • Forschungsergebnisse zu kolonialen Unrechtskontexten, NS-Raubgut, Entzug und Verkäufe in der SBZ/DDR sowie neue Ansätze zu aktuellen Entzugskontexten (z.B. der Überfall auf die Ukraine)

Den Referent:innen stehen je 20 Minuten Rede- und 10 Minuten Diskussionszeit zur Verfügung. Der Workshop wird als hybride Veranstaltung geplant.

Die Beiträge des Workshops werden anschließend als Sammelband in der Reihe „Technisches Kulturgut“ veröffentlicht, deren erster Band im Mai 2022 erschienen ist: https://doi.org/10.25366/2022.33

Ihre Exposés (maximal eine A4-Seite) können Sie bis zum 17. Februar 2023 per E-Mail an das Deutsche Optische Museum senden.

Kontakt

Dr. Sören Groß, E-Mail: soeren.gross(at)deutsches-optisches-museum.de
Dr. des. Ron Hellfritzsch, E-Mail: ron.hellfritzsch(at)deutsches-optisches-museum.de

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Veröffentlicht am 01.12.2022