Call for Papers
Call for Papers: Workshop „Herkunft, Wissen & Profite: Naturkundemuseen in den globalen Netzwerken der Naturalienhandlung Umlauff"
Für ein interdisziplinäres Forschungsprojekt zu (Museums-)sammlungen, die über die Firma Umlauff bezogen wurden, werden Informationen zu Archivalien und Objekten gesucht. Auch Hinweise auf (kriegsbedingte) Verluste
sind von Interesse.
Sie sind herzlich einladen, sich mit einem Beitrag am geplanten Online-Workshop zum internationalen Handelsnetzwerk der Hamburger Naturalienhandlungen der Familie Umlauff zu beteiligen. Der interdisziplinäre Workshop wird am 15. und 16. Mai 2025 online stattfinden, um eine internationale Diskussion zu ermöglichen. Eine Zusammenfassung zum Workshop finden Sie untenstehend. Weitere Details werden im Frühjahr 2025 bekannt gegeben.
Wir freuen uns über Beiträge aus verschiedenen Wissensgebieten und Arbeitsbereichen, von
(Museums-)Wissenschaftler:innen und Sammlungskurator:innen ebenso wie von Historiker:innen, die mit und über Umlauff-Material arbeiten, aber auch von Präparator:innen, Ausstellungsmacher:innen, Naturkundehändler:innen und Archivar:innen.
Es ist geplant, einen Workshopbericht open access auf https://riojournal.com/ zu veröffentlichen.
Abstracts (max. 300 Wörter) für Präsentationen (ca. 20 min) auf Englisch und einen kurzen CV senden Sie bitte bis zum 1. März 2025 an die Organisator:innen des Workshops:
Organisation:
Dr. André Koch, Museum Koenig Bonn, Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB),
PD Dr. Eva Bischoff, Universität Trier, FB III - Internationale Geschichte,
Dr. Katja Kaiser, Museum für Naturkunde, Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung,
Dr. Sabine von Mering, Museum für Naturkunde, Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung,
Herkunft, Wissen & Profite: Naturkundemuseen in den globalen Netzwerken
der Naturalienhandlung Umlauff
Neben privaten und institutionellen Sammler:innen waren Naturalienhändler in der Vergangenheit wichtige Bezugsquellen von Präparaten und Informationen für Naturkundemuseen. Sie trugen damit nachweislich zum Aufbau der historischen Sammlungen bei, die bis heute die Grundlage für Ausstellungen und Forschungsaktivitäten der Naturkundemuseen bilden. Die Geschichte und Bedeutung der Naturalienhändler ist bisher jedoch wenig bekannt und erforscht.
Eine solche Naturalienhandlung mit weltweiten Geschäftspartnern war das Hamburger Traditionsunternehmen der Familie von J. F. G. Umlauff. Seit seiner Gründung Mitte des 19. Jahrhunderts belieferte Umlauff fast 100 Jahre lang sowohl Natur- als auch Völkerkundemuseen mit zoologischen und ethnographischen Objekten aus aller Welt. Verwandtschaftliche Beziehungen zum ebenfalls hanseatischen Familienunternehmen von Carl Hagenbeck, u.a. dem Gründer des Hamburger Tierparks, begünstigten die Marktstellung und Materialverfügbarkeit von Umlauff.
Ziel des geplanten Workshops ist es, die Bedeutung der Naturalienhandlungen der Familie Umlauff für den Aufbau naturkundlicher Sammlungen insbesondere in deutschen Museen zu diskutieren. Dafür sollen die Handelsnetzwerke der Umlauff’schen Naturalienhandlung und ihrer globalen Geschäftspartner rekonstruiert und visualisiert werden.
Welche Institutionen profitierten von den Handelsaktivitäten der Firma Umlauff auf nationaler und internationaler Ebene? Welche Bezugswege und Aneignungspraktiken der unterschiedlichsten Objekte lassen sich nachvollziehen, insbesondere mit Fokus auf Sammlungsbestände aus kolonialen Kontexten? Mit diesen Fragen soll ein interdisziplinäres Forschungsfeld umrissen werden, das die Verquickung von wirtschaftlichen, politischen und wissenschaftlichen Interessen in einer zentralen Phase der Naturkundemuseen beleuchtet.