Forschung und Lehre, Sammlungen
Die „Humanembryologische Dokumentationssammlung Blechschmidt“ – Forschungsprojekt zur Geschichte einer sensiblen Sammlung
Im Rahmen eines Provenienzforschungsprojektes wurde in den letzten beiden Jahren die Herkunft von 430 histologischen Schnittserien menschlicher Embryonen und Föten in der sogenannten „Humanembryologischen Dokumentationssammlung Blechschmidt“ an der Universität Göttingen untersucht. Die Präparate waren Grundlage für das wissenschaftliche Lebenswerk des Anatomen Erich Blechschmidt (1904-1992), der von 1942 bis 1974 das Anatomische Institut der Universität Göttingen leitete. International bekannt sind die 60 großformatigen, öffentlich zugänglichen Lehrmodelle im Zentrum Anatomie zur Entwicklung des Menschen, die auf Basis der Schnittseriensammlung erstellt wurden.
Blechschmidt machte in seinen Publikationen kaum Angaben über die Herkunft und Gewinnung der Präparate, insbesondere in den ersten Jahren seiner Göttinger Tätigkeit während der NS-Zeit. Aufgabe des durch die Zentrale Kustodie der Universität Göttingen koordinierten Projektes war es, eine umfassende Dokumentation der Schnittserien, ihrer Gewinnung, Integration in die Sammlung und Nutzung vorzulegen.
Die Projektergebnisse wurden im Rahmen eines ausführlichen Abschlussberichts dargestellt, ebenso wurden eine Zusammenfassung und auf ihrer Grundlage formulierte sammlungsethische Empfehlungen veröffentlicht (abrufbar unter https://doi.org/10.3249/ugoe-publ-2). Der ausführliche Abschlussbericht ist auf Anfrage zugänglich. Für weitergehende Fragen steht der Projektbearbeiter Dr. Michael Markert () zur Verfügung.
Portal „Wissenschaftliche Sammlungen“
Humanembryologische Dokumentationssammlung BlechschmidtDr. Michael Markert
Zentrale Kustodie der Georg-August-Universität Göttingen