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Digitalisierung, Forschung und Lehre, Koordinierungsstelle, Netzwerk, Sammlungen

„Digitales Netzwerk Sammlungen“ – ein Projekt der Berlin University Alliance

Blick in die Kristallographische Sammlung, Humboldt-Universität © Sammlungsfotografen 2020

Blick in die Kristallographische Sammlung, Humboldt-Universität © Sammlungsfotografen 2020

Sammlungen und Objekte nachweisen und recherchieren, Sammlungen identifizieren und beschreiben; Metadaten erzeugen und vernetzen, Provenienzforschung und Transfer unterstützen – dies sind die Stichpunkte, welche die Ziele der Machbarkeitsstudie rund um die wissenschaftlichen Sammlungen der Berliner Universitäten beschreiben.

Das Projekt wird gemeinsam von der Humboldt-Universität, der Freien Universität und der Charité geleitet, bezieht sich aber auf alle Partner*innen der Berlin University Alliance. Es wird angestrebt, IT-Systeme und digitale Strategien zu evaluieren, dabei verschiedene Perspektiven der wissenschaftlichen Nutzung, Vernetzung und Erschließung von Sammlungen zu berücksichtigen, ebenso fachspezifische Bedarfe. Mit Fallstudien zu Sammlungen, Nutzungs- und Digitalisierungsszenarien steht am Ende eine Handlungsempfehlung, welche als Grundlage für eine nachhaltige Sammlungsinfrastruktur der Berliner Universitäten dienen soll.

Die Koordinierungsstelle für Universitätssammlungen in Deutschland mit ihrer bundesweiten und internationalen Expertise auf diesem Gebiet begleitet als Partnerin dieses Projekt. Zudem werden der übergreifende und transdisziplinäre Ansatz und die strategische Ausrichtung durch einen Expert*innen-Beirat unterstützt.  

„Digitales Netzwerk Sammlungen“ ist eine Komponente des Arbeitsbereichs „Sharing Resources“ der Berlin University Alliance. Der Zugang zu exzellenter Infrastruktur ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor in der Förderung von Forschung und der Rekrutierung herausragender Wissenschaftler*innen. Ziel ist es, die vorhandenen Ressourcen bestmöglich zu nutzen und neue Vorhaben gemeinsam und damit effizienter planen zu können. Sammlungen werden als Teil der komplexen Forschungsinfrastruktur angesehen, welche den vier Verbundpartnerinnen transparent und zugänglich sein sollen. 

An den Berliner Universitäten sind über 90 wissenschaftliche, teilweise einzigartige Sammlungen bekannt. Universitätssammlungen entstanden und entstehen im Kontext wissenschaftlicher Forschung oder als Grundlage für die Lehre. In einigen Fächern bilden sie eine zentrale Forschungsgrundlage; in ihrer Vielfalt sind sie Grundlage für Fachgeschichte, Wissenschafts- und Kulturgeschichte, Objekt- und Sammlungsforschung. Die Berliner Sammlungen sind überwiegend in den Instituten untergebracht, was eine enge Einbindung in Lehre und Forschung begünstigt. 

Ein zentraler Nachweis erleichtert und ermöglicht unter anderem Provenienzforschung, die Zusammenarbeit in der Lehre, wissenschaftliche Kooperationen, Ausstellungen und Citizen-Science-Projekte. Gleichzeitig ist ein solches System aufgrund der Vielzahl von Anforderungen und der Interdisziplinarität eine anspruchsvolle Aufgabe. Die Studie hat zum Ziel, im Zeitraum von 19 Monaten ein Konzept zu entwickeln und zu evaluieren, das die Sammlungen als wissenschaftliche Ressourcen erschließt und gleichzeitig die Bedarfe der Sammlungen formuliert. 

Projektleitung und Kontakt

Dr. Yong-Mi Rauch (Sammlungsbeauftragte des Präsidiums der Humboldt-Universität, komm.)
yong-mi.rauch(at)ub.hu-berlin.de

Dr. Andreas Brandtner (Direktor der UB der Freien Universität)
brandtner(at)ub.fu-berlin.de

Prof. Dr. Thomas Schnalke (Leiter des medizinhistorischen Museums der Charité)
thomas.schnalke(at)charite.de

Veröffentlicht am 01.09.2020