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Institut für klassische Archäologie mit Antikenmuseum und Gipsabguss-Sammlung der Universität Leipzig von Schließung bedroht

Das Rektorat der Universität Leipzig hat, wie vom sächsischen Wissenschaftsministerium gefordert, insgesamt 24 Personalstellen vorgeschlagen, die ab 2015 abgebaut werden sollen. Betroffen davon sind vor allem die Bereiche Archäologie, Theaterwissenschaften und physikalische Chemie sowie zwölf Ausbildungsplätze. 

Aus dem aktuellen Stellenabbau folgt, dass die Institute für Klassische Archäologie und Theaterwissenschaften an der Universität Leipzig mittelfristig geschlossen werden müssen. In der Konsequenz bedeutet dies auch, dass zum nächstmöglichen Zeitpunkt die entsprechenden Studiengänge eingestellt werden. Für den Erhalt des Antikenmuseums will sich die Universität einsetzen.

Der Senat der Universität Leipzig nahm missbilligend zur Kenntnis, „dass das Rektorat sich unter dem Druck der Stellenstreichungsvorgaben des Freistaates Sachsen gezwungen sah, tragende Stellen in den Instituten für Klassische Archäologie und Theaterwissenschaften sowie im Wilhelm-Ostwald-Institut für Physikalische und Theoretische Chemie und der Verwaltung als "künftig wegfallend" zu melden."

Holger Mann, Sprecher für Hochschule und Wissenschaft der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag kritisiert in einer Stellungnahme, die angekündigten Struktureinschnitte hinterließen im Antikenmuseum kaum noch nutzbare Forschungsinfrastruktur. Hiermit konterkariere man die Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur aktiven Integration von Sammlungen in den Lehr- und Forschungsalltag. 

Das 1840 als akademische Lehr- und Studiensammlung gegründete Antikenmuseum der Universität Leipzig ist eines der ältesten und bedeutendsten seiner Art in Deutschland. Es besteht aus einer Original- sowie einer Gipsabguss-Sammlung, die neben der Skulpturensammlung der Staatlichen Museen in Dresden als einzige öffentliche Sammlungen von Altertümern des Mittelmeergebietes in Sachsen umfassend und vielseitig über die Kunst und Kultur der griechisch-römischen Antike informieren.

Veröffentlicht am 22.01.2014