Nachrichten

Ausstellungen, Digitalisierung

Kunstpause im Netz: Rundgang durchs Universitätsmuseum per Computer

Philipps-Universität Marburg

Mit zwei Online-Ausstellungen, einem digitalen Rundgang und der Kunstpause im Netz präsentiert sich das Marburger Universitätsmuseum angesichts der Corona-Krise nun virtuell.

Online-Ausstellung „Carl Bantzer und die Fotografie (1890-1940). Ein Maler blickt durch die Linse“
Die ursprünglich zur Vorbereitung auf einen Museumsbesuch konzipierte Online-Ausstellung präsentiert zahlreiche Informationen, Fotos und Bilder, die im Museumssaal zu den Willingshäuser Malern keinen Platz hätten. Die Ausstellung zeigt, wie Bantzer Fotografien als Arbeitshilfen genutzt hat. Die damals neue Technik verwendete der Künstler ab Ende der 1880er-Jahre als Vorlagen für detaillierte Studien.

Die Kunstpause:
Jeden Mittwoch haben sich Kunstbegeisterte in der Vergangenheit um 12.30 Uhr getroffen, um über einzelne Gemälde, Lithographien oder Aquarelle zu sinnieren und zu diskutieren. Nun werden die Werke online vorgestellt - etwa Otto Ubbelohdes „Frühling“, ein Landschaftsgemälde, das am Ende eines langen Winters ein Zeichen der Hoffnung setzt und von der Energie des Neuanfangs kündet. Bei der virtuellen Kunstpause nutzt das Museum zugleich die Möglichkeit, Bilder aus dem Depot zu präsentieren, die in der aktuellen Dauerausstellung nicht zu sehen sind. Es gibt auch Kunstpausen zur Skulptur „Abschied“ von Käthe Kollwitz, dem „Gehöft in der Toskana“ von Paul Baum und der „Afrikanischen Urwaldlandschaft“ des Marburger Malers Fritz Klingelhöfer.

Virtueller Rundgang durch die Ausstellung
Nur einige Wochen geöffnet hatte die neue Sonderausstellung „Rolf Gith - Message of painting“ mit den ungewöhnlichen Stillleben des Wiesbadener Künstlers. Wer sich nun einen Eindruck von den eigenwilligen Motiven - Früchte, Blüten und Federn, aber auch Schachteln, Plastikfolien und Glasgefäße - machen will, kann jetzt einen virtuellen Rundgang durch die Ausstellung unternehmen. 

Online-Präsentation der Sammlung Richard Hamann
Diese startete bereits mit der Wiedereröffnung des sanierten Kunstmuseums Ende 2018. Sie dient dazu, die Gründungszeit des Museums zu verdeutlichen. Der einstige Marburger Kunstgeschichtsprofessor Hamann (1879-1961) hat dem Museum 91 Werke mit Gemälden und Grafiken aus dem deutschen Impressionismus und der Klassischen Moderne hinterlassen. Etwa den „liegenden Frauenakt“ von Oskar Moll, die „Entstehende Verbindung“ von Wassily Kandinsky und die „Deutsche Landschaft“ von Paul Klee.

Veröffentlicht am 12.05.2020