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Lebenslust und Todesfurcht. Druckgraphik aus der Zeit des Barock

Stefanie Knöll (Hg.)
Lebenslust und Todesfurcht. Druckgraphik aus der Zeit des Barock

Totenschädel auf Kleidungsstücken und Taschen? Der Markt boomt. Es sind nicht mehr nur Subkulturen, die sich mit der Abbreviatur menschlicher Vergänglichkeit schmücken. Längst ist der ‚Skull’ auch bei Luxusartikeln angekommen. Aus einem nachdenklich stimmenden oder Gefahr signalisierenden Zeichen ist eine leere Hülle geworden, die allenfalls noch einen stylischen Lebensstil bekundet. ‚Todesfurcht’ jedenfalls wird beim Anblick dieser Kleidungs- stücke kaum aufkommen.

Enger verknüpft waren Lebenslust und Todesfurcht in der Zeit des Barock. In dieser von Religionskämpfen und Kriegen geprägten Epoche stand der immensen Freude an Luxus und Vergnügungen stets eine stark religiös motivierte Todesfurcht gegenüber, die ihren künstlerischen Ausdruck in den symbolisch aufgeladenen Vanitas- und Memento mori-Darstellungen fand.

Die Publikation „Lebenslust und Todesfurcht“ beschäftigt sich in fünf thematischen Bereichen mit ausgewählten Bild- und Textbeispielen. Die Sammlung 'Mensch und Tod' am Institut für Geschichte der Medizin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ist eine der umfassendsten und qualitativ hochwertigsten Grafiksammlungen zu den Themen Sterben, Tod und Totentanz. Der Band erscheint in der Reihe Schriften der Graphiksammlung 'Mensch und Tod' der Düsseldorf University Press. Die 2010 begründete Schriftenreihe verfolgt das Ziel, die Sammlungsbestände wissenschaftlich zu erschließen und unter ausgewählten Fragestellungen zu kontextualisieren. Hierbei konnten viele bemerkenswerte Werke erstmals publiziert werden. Die Schriftenreihe wird herausgegeben von der Kustodin der Sammlung, Dr. Stefanie Knöll.

Veröffentlicht am 17.12.2012