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Nur Schnee von gestern? Zum Umgang mit dem Kulturkampf von rechts in Gedenkstätten und Museen.

Verein für Demokratische Kultur in Berlin e.V., Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin
Nur Schnee von gestern? Zum Umgang mit dem Kulturkampf von rechts in Gedenkstätten und Museen.

Mit dem rasanten Erstarken der Alternative für Deutschland (AfD) und dem allgemeinen Rechtsruck in der Gesellschaft geraten auch Gedenkstätten und Museen gegenwärtig verstärkt unter politischen Druck von rechts. Regelmäßig melden sich in NS- und DDR-Gedenkstätten sowie in historischen Museen über das Bundespresseamt Gruppen der AfD für Führungen an. Immer wieder sind Mitarbeiter_innen in Gedenkstätten mit rechtsextremen und rechtspopulistischen Besucher_innen konfrontiert, die nationalsozialistische Verbrechen verharmlosen oder sogar leugnen oder die heutige BRD mit der DDR gleichsetzen. Wiederholt störten oder instrumentalisierten Rechtsextreme und Rechtspopulist_innen zudem Gedenkveranstaltungen und inszenierten dies anschließend öffentlichkeitswirksam im Internet. Insbesondere die AfD bemüht sich gegenwärtig darum, ihren politischen Einfluss auf die Kulturpolitik und auf Kultureinrichtungen – und damit auch explizit auf die Gedenkstätten und Museen – zu erhöhen. In diesem Zusammenhang mehren sich parlamentarische Anfragen und Anträge der Partei, in denen sie beispielsweise die Restitution von geraubten Kulturgütern, die sich im Besitz deutscher Museen befinden, in Zweifel zieht oder die Streichung von Subventionen für NS-Gedenkstätten fordert.

Die „Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin“ (MBR) des „Vereins für Demokratische Kultur in Berlin e.V.“ (VDK) hat kürzlich eine Broschüre zum Umgang mit verstärkten rechtspolitischen Strömungen in Gedenkstätten herausgegeben. Beispiele, Hintergründe und Handlungsstrategien werden thematisiert und vorgestellt. 

Veröffentlicht am 03.03.2020