Von wegen "die Erde ist eine Scheibe": Spätestens seit dem 15. Jahrhundert gibt es Globen, die den historischen Wissensstand der Geographie und Astronomie sowie kulturelle Vorstellungen ihrer Epoche repräsentieren. Die meisten dieser historischen Globen stauben in Museumsmagazinen ein. Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) und des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF) beschäftigen sich in dem Projekt "Digitale Weltansichten online: 3D-Modelle historischer Globen" mit der Frage, wie es gelingen kann, 3D-Scans der historischen Globen zu erstellen, um diese langfristig zu konservieren und gleichzeitig verfügbar zu machen. Damit wird ein Verfahren entwickelt, um nicht nur Globen, sondern perspektivisch Kulturschätze aller Art in die digitale Ära zu überführen. Für ihren Ansatz sind die Forscher_innen am 24. September als Preisträger im bundesweiten Innovationswettbewerb "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen" 2015 geehrt worden. Zum Thema "Stadt, Land, Netz! Innovationen für eine digitale Welt" liefert das Projekt in der Kategorie Kultur eine Antwort auf die Frage, wie dank eines neuen 3D-Scanners räumliche Abbilder historischer Globen aus Museumsmagazinen erstellt werden können. Genutzt werden Museums- und Sammlungsbestände aus Jena. Ein entsprechendes Online-Portal ist in Vorbereitung.