Ausstellungen, Sammlungen
Sammlung Wallmoden in Göttingen wiedereröffnet
Sogenannte Knöchelspielerin aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Die römische Marmorfigur wurde 1765 in Rom ausgegraben und dort von Wallmoden erworben. Foto: Stepahn Eckardt.
Die Sammlung Wallmoden ist die älteste private Antikensammlung ihrer Art in Deutschland. Sie gilt als ein herausragendes Zeugnis der Antikenrezeption im 18. Jahrhundert. Am 24. Juni 2016 wurde die Sammlung im Archäologischen Institut der Universität Göttingen wiedereröffnet.
Vor ziemlich genau 250 Jahren, im Winter 1765/1766, hielt sich Johann Ludwig von Wallmoden (1736 bis 1811), ein illegitimer Sohn König Georgs II. von Großbritannien, auf einer großen Bildungsreise durch Europa mehrere Monate lang in Rom auf. Unter Anleitung des deutschen Archäologen Johann Joachim Winckelmanns besichtigte der am Londoner Hof aufgewachsene Edelmann die Monumente und Sammlungen der Ewigen Stadt. Wie unter britischen Adligen damals üblich, erwarb er zahlreiche antike Skulpturen und ließ sie von den führenden römischen Bildhauern seiner Zeit, besonders Bartolomeo Cavaceppi und Carlo Albacini, ergänzen.
Während die große Gemäldesammlung des Grafen nach seinem Tod zerstreut wurde und die zahlreichen neuzeitlichen Skulpturen, die er in Rom erworben hatte, im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört wurden, haben sich Wallmodens Antiken bis heute ohne Einbußen erhalten. Der in Göttingen ausgestellte Gesamtbestand umfasst 44 Statuen, Büsten und Reliefs aus römischer Zeit und zwölf neuzeitliche Nachahmungen antiker Werke.
In den vergangenen Monaten wurde die Sammlung umgebaut und erneuert. Nach ihrer Wiedereröffnung ist sie ab Sonntag, 26. Juni 2016, im Rahmen der Sonntagsspaziergänge von 10 bis 16 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich.
Ort
Archäologisches Institut der Universität Göttingen
Nikolausberger Weg 15
37073 Göttingen
Portal „Wissenschaftliche Sammlungen“
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