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„Sensible Objekte - Sensible Daten" - Projekt zu Herausforderungen bei der Digitalisierung sensibler Bestände gestartet

Koordinierungsstelle in Kooperation mit der Universität Wien
„Sensible Objekte - Sensible Daten

Um eine optimale und nachhaltige Nutzbarkeit bei der Digitalisierung von wissenschaftlichen Objektsammlungen zu gewährleisten, sollen Daten (Metadaten, Digitalisate und Volltexte) möglichst frei zur Verfügung stehen. Ein vollständiges Digitalisieren und zur Verfügung stellen von Objektdaten wirft jedoch bei bestimmten Sammlungen Fragen und Probleme auf. Dies betrifft insbesondere Sammlungen mit sensiblen Objekten [1], aber auch Sammlungen mit personenbezogenen Daten (u.a. persönliche Archive und Nachlässe) oder Bestände mit rassistischen, antisemitischen oder menschenverachtenden Inhalten.

Das Projekt „Sensible Objekte – Sensible Daten“ hat sich zum Ziel gesetzt, mit der Digitalisierung sensibler und schwieriger Objekte verbundene Fragestellungen und Herausforderungen zu diskutieren und praktische Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Ziel des Projektes ist es, auf Grundlage eines interdisziplinären Austausches gemeinsame Kriterien und Konzepte für den Umgang mit sensiblen Objekten im Rahmen der Digitalisierung zu entwickeln.

Die Leitung des Projekts liegt bei Sarah Elena Link, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland. Von Seiten der Humboldt-Universität sind außerdem die Kolleg:innen der Koordinierungsstelle, die Sammlungsbeauftragte sowie weitere Sammlungsverantwortliche beteiligt. 

Das Projekt „Sensible Objekte – Sensible Daten“ wird im Rahmen der Humboldt Virtual Academic Collaboration (HUVAC) gefördert und erfolgt in enger Kooperation mit der Sammlungsbeauftragten der Universität Wien, Claudia Feigl, und weiteren interessierten Kolleg:innen aus den Sammlungen der Universität Wien. Die Zusammenarbeit findet angesichts der aktuellen Pandemiesituation vor allem digital statt und wird durch eine Reihe digitaler Kollaborationsformate unterstützt. 

Im Rahmen des Projektes werden unterschiedlichste „sensible“ Sammlungskontexte betrachtet. Es ist angedacht, dass die Projektbeteiligten sowohl Best- als auch Worst-Practice-Beispiele zur Digitalisierung sensibler Sammlungen vorstellen, analysieren und diskutieren. Ausgesuchte Beispiele sollen in einem Wiki bzw. einer „Schau-Datenbank“ publiziert und langfristig zur Verfügung gestellt werden.

Die Projektlaufzeit beginnt am 1. April und endet am 31. Dezember 2021. Im Rahmen des Projekts stehen Mittel für Honorare, für die Projektbegleitung in Form eines Werkvertrags sowie für externe Dienstleitungen zur Verfügung. Darüber hinaus können Reisekosten der Projektbeteiligten nach Berlin und Wien übernommen werden, sofern die Pandemielage es zulässt.

[1] Vgl. dazu Sarah Fründt: S wie sensible Sammlungen. Was sind eigentliche sensible Sammlungen? Und warum sind sie sensibel? (https://sensmus.hypotheses.org/117) sowie Margit Berner, Anette Hoffmann, Britta Lange: Sensible Sammlungen. Aus dem anthropologischen Depot, 2011, insbes. S. 19.

Veröffentlicht am 14.04.2021