Nachrichten

Ausstellungen

Tiefer Blick in den Untergrund: Die Ausstellung „Blaue Grotte“ zeigt einmalige 3D-Visualisierungen aus der Geologie

Fachgebiet Hydro- und Umweltgeologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Glas-Laser-Gravur-Modell der Stadt Halle. Foto: P. Wycisk

Glas-Laser-Gravur-Modell der Stadt Halle.
Foto: P. Wycisk

3D-Modelle werden zunehmend populär. In den Geowissenschaften ist ein räumliches Vorstellungsvermögen zudem eine wesentliche Voraussetzung für das Verstehen des geologischen Untergrundes. Die Ausstellung „Blaue Grotte“ – 3D-Visualisierung in der Geologie“ bringt 3D-Modellierung und Geologie auf außergewöhnliche Weise zueinander. Objekte aus Kristallglas und großformatige Lentikular-Bilder geben einen einmaligen Einblick in den Untergrund am Beispiel der Stadt Halle.

Bereits zwei Mal gehörte Prof. Dr. Peter Wycisk mit seiner Arbeitsgruppe zu den Gewinnern im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“. „Wir arbeiten stetig daran, Geologie über 3D-Modellierung erlebbar zu machen. Die Öffentlichkeit soll an unseren Forschungsthemen teilhaben können“, so Wycisk. Zu sehen ist denn auch nicht nur das digitale 3D-Geologie-Modell der Stadt Halle, mit dem der Geologie-Professor und sein Team 2007 punkten konnten, sondern auch dessen innovatives Pendant aus Glas – geehrt 2012. Die Geologen ließen den Untergrund der Stadt Halle maßstabsgetreu per Laserstrahl in einen Glaskörper gravieren. Das Modell ermöglicht einen faszinierenden Blick in den Untergrund eines insgesamt 135 Quadratkilometer großen Gebietes. „So etwas gibt es meines Wissens in dieser Form kein zweites Mal“, sagt Peter Wycisk.

Ebenso außergewöhnlich sind die neuartigen technischen Lösungen eines großformatigen 3D-Echtfarb-Hologramms und diverser Darstellungen in Lentikular-Technik, die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sind. Basierend auf den erarbeiteten 3D-Modellen werden im Hologramm die Informationen mittels Laserstrahl in drei Farben auf eine Fotoplatte übertragen. Das Resultat ermöglicht eine beeindruckende 3D-Sicht des Betrachters. „Man kann förmlich in dem Bild um die Ecke gucken“, so Wycisk. Damit würden die einzelnen Schichten und Störungsflächen im Gestein erst wirklich begreifbar. Auch die Lentikular-Technik ermögliche Dank des hoch auflösenden Linsenrasters sowohl 3D-Darstellungen als auch die Kombination unterschiedlicher Bilder in einem. Durch diese „springende Bildinformation“ können Luftbilder mit dem konstruierten geologischen Untergrund optisch verknüpft - und die Zusammenhänge vom Betrachter auch leichter verstanden - werden.

Die Sonderausstellung wurde in Zusammenarbeit mit Dr. Frank Steinheimer und dem Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen realisiert. Sie ist als Wanderausstellung konzipiert und wird nach der Ausstellung in Halle auch an anderen Orten zu sehen sein.

Veröffentlicht am 24.07.2013