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Forschung und Lehre, Sammlungen

Von der Geschichte geprägt – Neue Kostbarkeiten für die Sammlung islamischer Münzen der Universität

Museum der Universität Tübingen
Herausragend ist beispielsweise dieser 6,46 g schwere Dinar, auf dessen Rückseite der ägyptische Mamlūken-Sultan ʿAlāʾ ad-Dunyā wa-’d-Dīn („Erhabenheit der Welt und der Religion“) Kučuk genannt ist. Abgesehen vom Prägeort Kairo verrät die arabische Inschrift auch die Prägezeit: 1341/1342.

Herausragend ist beispielsweise dieser 6,46 g schwere Dinar, auf dessen Rückseite der ägyptische Mamlūken-Sultan ʿAlāʾ ad-Dunyā wa-’d-Dīn („Erhabenheit der Welt und der Religion“) Kučuk genannt ist. Abgesehen vom Prägeort Kairo verrät die arabische Inschrift auch die Prägezeit: 1341/1342.

Die Forschungsstelle für islamische Numismatik Tübingen (FINT) freut sich aktuell über den Neuzugang von 20 besonders kostbaren alten Münzen, welche die Pelling-Zarnitz-Stiftung als Dauerleihgabe in die Sammlung der Universität gibt. 

Die rechtsfähige Stiftung mit Sitz in Tübingen wurde 2017 vom Sammlerpaar Dr. Marie Luise Zarnitz (†) und Dr. Claus Pelling gegründet, das bereits seit vielen Jahren zu den Förderern der Universität gehört. Großzügige Unterstützung erfuhr dabei insbesondere die FINT, an deren Gründung im Jahre 1990 beide ihren Anteil hatten. 

Die an der Universität Tübingen seitdem aufgebaute Sammlung islamischer Münzen zählt heute zu den größten und qualitativ besten ihrer Art weltweit, was kaum jemand in der Region bekannt ist – und sie wächst nach wie vor. Die Reihe großformatiger Tafelhefte, in welcher der Bestand unter dem Namen „Zyklone Numerus arabicorum Tübingen“ sukzessive publiziert wird, profitiert ebenfalls vom Mäzenatentum der beiden Stifter. 

Bereits im Frühjahr 2020 hatte die Universität eine erste Selektion islamischer Münzen aus dem Besitz der Stiftung als Dauerleihgabe in ihre Sammlung aufgenommen. Bei den Stücken, welche nun folgen, handelt es sich erneut um diverse Prägungen des mittelalterlichen Orients – gemeinsam ist allen jedoch, dass sie als besonders interessant, selten und wertvoll gelten dürfen, wie Sammlungskustos Dr. Sebastian Hanstein bestätigt.  

Mit dem Anspruch, in öffentlichen deutschen Sammlungen klaffende Lücken möglichst mit Spitzenstücken zu schließen, fördert die Pelling-Zarnitz-Stiftung (PZS) nicht nur die islamische Numismatik, sondern auch den Erwerb altägyptischer, byzantinischer und präkolumbischer Artefakte. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die auf einem der vier Gebiete arbeiten, können außerdem Stipendien oder Druckkostenzuschüsse erhalten.

Die Pelling-Zarnitz-Stiftung gibt die Münzen zum Zwecke der Bewahrung, Erforschung, Publikation, Ausstellung sowie Vermittlung an die FINT, wo sie nun zunächst in die Sammlungssystematik integriert werden. Eines der Stücke wurde auf der FINT-Website bereits als „Münze des Monats September 2020“ näher vorgestellt. 

Informationen/Kontakt:

Dr. Sebastian Hanstein
Forschungsstelle für Islamische Numismatik Tübingen FINT
Tel: 07071-2975208  
sebastian.hanstein(at)uni-tuebingen.de

Veröffentlicht am 06.10.2020