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Ausstellungen, Forschung und Lehre

Wiedereröffnung der Mineralogischen Sammlungen der TU Berlin

Wiedereröffnung der Mineralogischen Sammlungen der TU Berlin

Am 31. Januar 2013 ist die umfangreiche Mineraliensammlung der Technischen Universität Berlin nach sieben Jahren „Ruhemodus“ wegen Umbaus des Institutsgebäudes wieder eröffnet worden. Die Kustodin Frau Dr. Susanne Herting-Agthe erzählte in ihrem Nachmittagsvortrag nicht nur über ihre Aufgaben und etwas zur Geschichte der Sammlung, sondern erläuterte auch eindrücklich die Bedeutung der mineralogischen Sammlung für Forschung und Lehre.

Die Zuhörerschaft war zahlreich. Die Aufmerksamkeit war gegeben. Neben Kolleginnen und Kollegen aus anderen Instituten und Forschungseinrichtungen wie dem Museum für Naturkunde waren es vor allem Alumni, die den Worten der Kustodin lauschten, oft zustimmend nickten und sich offenbar freuten, dass die Sammlung, mit der sie wohl selber als Studenten in Berührung kamen, weiterhin existiert. Deutlich wurde das, als Prof. Dr. Gerhard Franz, der Leiter des Fachgebietes Mineralogie, über die Hartnäckigkeit und Ausdauer von Frau Herting-Agthe berichtete, als es darum ging, die Schließung der Sammlung zu verhindern. Frau Herting-Agthe mobilisierte international Forscher, die die Sammlung in ihren eigenen Forschungen schätzen lernten, und gewann sie dafür, den Rektor der TU mit Briefen zu „einzudecken“. Irgendwann ließ er sie wissen, dass es nun genug sei, die Sammlung bleibt.

Die Sammlung ist sehr umfangreich und besteht neben den Gesteins- und Mineralproben aus Präparaten (Dünnschliffen), Modellen und Instrumenten. Dass die Sammlung für die heutige Forschung wieder relevant wird, hängt auch mit dem „Hunger“ nach Rostoffen und den damit gestiegenen Weltmarktpreisen zusammen. Auf einmal werden bereits aufgegebene Standorte des Bergbaus wieder interessant, da die gestiegenen Preise einen rentablen Abbau gewährleisten. Aber nicht nur dafür ist die Sammlung interessant. Auch neue Methoden der Untersuchung sowie der Abbau bisher kaum relevanter Minerale lassen die Sammlung wieder zu einem Untersuchungsgegenstand werden.

Aber auch die Lehre ist wesentlicher Bestandteil der Nutzung der Sammlung. Studierende bekommen hier Stücke und Proben zu sehen, die einerseits kaum virtuell darzustellen sind und für die sie um die ganze Erde reisen müssten, wenn sie sie sehen wollten.

Die Schausammlung, die zwar nur einen kleinen Teil darstellt, ist beeindruckend, auch für mineralogische Laien. Die Vielfalt an Formen und Farben, die in den erleuchteten Schaukästen ihre Wirkung auf den Besucher nicht verfehlen, regen die Phantasie an. Am Tag der Wiedereröffnung war der Raum mit Besuchern gefüllt, es gab Häppchen und Kaffee, Saft und Wasser, und es gab Steine zu essen!

Veröffentlicht am 04.02.2013