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Forschung und Lehre, Koordinierungsstelle, Sammlungen

Koordinierungsstelle startet Projekt zur Provenienzforschung in universitären Sammlungen

Zugangsbücher der Spezialbibliothek für Botanik des Botanischen Gartens der FU Berlin. Im Rahmen des Erstchecks werden diese nach Hinweisen auf NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut untersucht. Foto: Sarah Elena Link

Zugangsbücher der Spezialbibliothek für Botanik des Botanischen Gartens der FU Berlin. Im Rahmen des Erstchecks werden diese nach Hinweisen auf NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut untersucht. Foto: Sarah Elena Link

Die Koordinierungsstelle untersucht im Rahmen eines „Erstcheckprojekts" drei universitäre Sammlungen auf NS- verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut. Das Projekt wird vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste (DZK) finanziert und von der Historikerin Marie Vigener in Kooperation mit Sarah Elena Link von der Koordinierungsstelle durchgeführt.

Um die universitären Sammlungen bei der NS-Provenienzforschung zu unterstützen, sollen im Rahmen des Projektes drei ausgewählte, vom Bestand her sehr unterschiedliche Universitätssammlungen auf erste Anhaltspunkte für im Nationalsozialismus verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut untersucht werden. Dabei handelt es sich um die archäologischen Sammlungen des Winckelmann-Instituts der HU Berlin, die Spezialbibliothek für Botanik des Botanischen Gartens und Botanischen Museums der FU Berlin und die Mineralienniederlage der TU Bergakademie Freiberg. In allen drei Fällen kann nicht ausgeschlossen werden, dass nach 1933 Objekte unrechtmäßig erworben wurden bzw. NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut in diese Sammlungen gelangt sein könnte. Die Bestände sollen daher nach konkreten Anhaltspunkten auf kritische Provenienzen überprüft und so der Bedarf für weitere Provenienzforschung ermittelt werden. Aufbauend auf den Rechercheergebnissen wird für jede Sammlung eine Handlungsempfehlung ausgesprochen, die eine detaillierte Darstellung der ggf. aufgefundenen Verdachtsmomente beinhaltet und als sinnvoll erachtete Folgeforschungen darstellt. Die Sammlungen werden somit in die Lage versetzt, bei Bedarf eigenständig weitere Schritte einzuleiten. Das Projekt trägt darüber hinaus dazu bei, Provenienzforschung in Universitätssammlungen grundsätzlich anzustoßen.

Veröffentlicht am 14.11.2018