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Forschung und Lehre, Koordinierungsstelle, Sammlungen

Provenienzforschungsprojekt der Koordinierungsstelle identifiziert Raubgut in Spezialbibliothek für Botanik

Derzeit führt die Koordinierungsstelle das Projekt „Erstcheck Provenienzforschung in universitären Sammlungen“ durch. Gemeinsam mit der Historikerin Marie Vigener werden die Bestände dreier Universitätssammlungen nach Anhaltspunkten auf im Nationalsozialismus verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut untersucht. Das Projekt wird vom Deutschen Zentrum Kutlurgutverluste finanziert.

Die Untersuchung der ersten Sammlung, der Spezialbibliothek für Botanik am Botanischen Garten der FU Berlin, bestätigte den Verdacht, dass sich in der Bibliothek geraubte Bücher befinden. Zum einen wurde ein Bestand an Büchern identifiziert, der im Zweiten Weltkrieg während der deutschen Besetzung Weißrusslands aus der Landwirtschaftlichen Hochschule der Stadt Gorki ins Deutsche Reich verschleppt wurde und (unter bisher ungeklärten Umständen) an den Botanischen Garten kam. Des Weiteren wurden im Bestand der Spezialbibliothek Bücher aufgefunden, bei denen es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Raubgut handelt. Aufgrund der Recherchen von Marie Vigener kann der Botanische Garten nun gezielt nach weiteren problematischen Beständen suchen und die Rückgabe der geraubten Bücher in die Wege leiten.

Aktuell werden die beiden anderen Sammlungen, namentlich die Sammlungen des Winckelmann-Instituts für Klassische Archäologie der HU Berlin sowie die Mineralienniederlage der TU Bergakademie Freiberg und ihrer Nachfolgeeinrichtungen, untersucht. 

Veröffentlicht am 04.03.2019